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Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.

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So lang' man nüchtern ist
Gefällt das Schlechte,
Wie man getrunken hat
Weiss man das Rechte,
Nur ist das Uebermaass
Auch gleich zu handen;
Hafis! o lehre mich
Wie du's verstanden.
Denn meine Meinung ist
Nicht übertrieben:
Wenn man nicht trinken kann
Soll man nicht lieben;
Doch sollt ihr Trinker euch
Nicht besser dünken,
Wenn man nicht lieben kann
Soll man nicht trinken.


So lang’ man nüchtern ist
Gefällt das Schlechte,
Wie man getrunken hat
Weiſs man das Rechte,
Nur ist das Uebermaaſs
Auch gleich zu handen;
Hafis! o lehre mich
Wie du’s verstanden.
Denn meine Meinung ist
Nicht übertrieben:
Wenn man nicht trinken kann
Soll man nicht lieben;
Doch sollt ihr Trinker euch
Nicht besser dünken,
Wenn man nicht lieben kann
Soll man nicht trinken.

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[187/0197] So lang’ man nüchtern ist Gefällt das Schlechte, Wie man getrunken hat Weiſs man das Rechte, Nur ist das Uebermaaſs Auch gleich zu handen; Hafis! o lehre mich Wie du’s verstanden. Denn meine Meinung ist Nicht übertrieben: Wenn man nicht trinken kann Soll man nicht lieben; Doch sollt ihr Trinker euch Nicht besser dünken, Wenn man nicht lieben kann Soll man nicht trinken.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/197>, abgerufen am 22.12.2024.