Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.Vom Himmel sank, in wilder Meere Schauer, Ein Tropfe bangend, grässlich schlug die Flut, Doch lohnte Gott bescheidnen Glaubensmuth Und gab dem Tropfen Kraft und Dauer. Ihn schloss die stille Muschel ein Und nun, zu ew'gem Ruhm und Lohne, Die Perle glänzt an unsers Kaisers Krone Mit holdem Blick und mildem Schein. Vom Himmel sank, in wilder Meere Schauer, Ein Tropfe bangend, gräſslich schlug die Flut, Doch lohnte Gott bescheidnen Glaubensmuth Und gab dem Tropfen Kraft und Dauer. Ihn schloſs die stille Muschel ein Und nun, zu ew’gem Ruhm und Lohne, Die Perle glänzt an unsers Kaisers Krone Mit holdem Blick und mildem Schein. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0217" n="[207]"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head> </head> <lg type="poem"> <l>Vom Himmel sank, in wilder Meere Schauer,</l><lb/> <l>Ein Tropfe bangend, gräſslich schlug die Flut,</l><lb/> <l>Doch lohnte Gott bescheidnen Glaubensmuth</l><lb/> <l>Und gab dem Tropfen Kraft und Dauer.</l><lb/> <l>Ihn schloſs die stille Muschel ein</l><lb/> <l>Und nun, zu ew’gem Ruhm und Lohne,</l><lb/> <l>Die Perle glänzt an unsers Kaisers Krone</l><lb/> <l>Mit holdem Blick und mildem Schein.</l> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [[207]/0217]
Vom Himmel sank, in wilder Meere Schauer,
Ein Tropfe bangend, gräſslich schlug die Flut,
Doch lohnte Gott bescheidnen Glaubensmuth
Und gab dem Tropfen Kraft und Dauer.
Ihn schloſs die stille Muschel ein
Und nun, zu ew’gem Ruhm und Lohne,
Die Perle glänzt an unsers Kaisers Krone
Mit holdem Blick und mildem Schein.
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