Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.Aus diesen Stoffen und ihrer Behandlung Auch in seinen andern, unmittelbar Uebrigens führt er, seinem ruhigen Aus diesen Stoffen und ihrer Behandlung Auch in seinen andern, unmittelbar Uebrigens führt er, seinem ruhigen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0319" n="309"/> <p>Aus diesen Stoffen und ihrer Behandlung<lb/> erwächst die Erregung einer ideellen Sehn-<lb/> sucht. Befriedigung finden wir nirgends.<lb/> Die Anmuth ist groſs, die Mannigfaltigkeit<lb/> unendlich.</p><lb/> <p>Auch in seinen andern, unmittelbar<lb/> moralischem Zweck gewidmeten Gedichten<lb/> athmet gleiche liebenswürdige Klarheit. Was<lb/> auch dem Menschen Zweideutiges begegnen<lb/> mag, führt er jederzeit wieder ans Prakti-<lb/> sche heran und findet in einem sittlichen<lb/> Thun allen Räthseln die beste Auflösung.</p><lb/> <p>Uebrigens führt er, seinem ruhigen<lb/> Geschäft gemäſs, ein ruhiges Leben unter<lb/> den Seldschugiden und wird in seiner Va-<lb/> terstadt Gendsche begraben.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [309/0319]
Aus diesen Stoffen und ihrer Behandlung
erwächst die Erregung einer ideellen Sehn-
sucht. Befriedigung finden wir nirgends.
Die Anmuth ist groſs, die Mannigfaltigkeit
unendlich.
Auch in seinen andern, unmittelbar
moralischem Zweck gewidmeten Gedichten
athmet gleiche liebenswürdige Klarheit. Was
auch dem Menschen Zweideutiges begegnen
mag, führt er jederzeit wieder ans Prakti-
sche heran und findet in einem sittlichen
Thun allen Räthseln die beste Auflösung.
Uebrigens führt er, seinem ruhigen
Geschäft gemäſs, ein ruhiges Leben unter
den Seldschugiden und wird in seiner Va-
terstadt Gendsche begraben.
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