Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.Wisst ihr wie Schehab-eddin Sich auf Arafat entmantelt, Niemand haltet ihr für thörig Der in seinem Sinne handelt. Wenn vor deines Kaysers Throne, Oder vor der Vielgeliebten Je dein Name wird gesprochen Sey es dir zu höchstem Lohne. Darum war's der höchste Jammer Als einst Medschnun sterbend wollte Dass vor Leila seinen Namen Man forthin nicht nennen sollte. Wiſst ihr wie Schehâb-eddin Sich auf Arafat entmantelt, Niemand haltet ihr für thörig Der in seinem Sinne handelt. Wenn vor deines Kaysers Throne, Oder vor der Vielgeliebten Je dein Name wird gesprochen Sey es dir zu höchstem Lohne. Darum war’s der höchste Jammer Als einst Medschnun sterbend wollte Daſs vor Leila seinen Namen Man forthin nicht nennen sollte. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0072" n="62"/> <lg n="4"> <l>Wiſst ihr wie <hi rendition="#g">Schehâb-eddin</hi></l><lb/> <l>Sich auf <hi rendition="#g">Arafat</hi> entmantelt,</l><lb/> <l>Niemand haltet ihr für thörig</l><lb/> <l>Der in seinem Sinne handelt.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Wenn vor deines Kaysers Throne,</l><lb/> <l>Oder vor der Vielgeliebten</l><lb/> <l>Je dein Name wird gesprochen</l><lb/> <l>Sey es dir zu höchstem Lohne.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Darum war’s der höchste Jammer</l><lb/> <l>Als einst <hi rendition="#g">Medschnun</hi> sterbend wollte</l><lb/> <l>Daſs vor <hi rendition="#g">Leila</hi> seinen Namen</l><lb/> <l>Man forthin nicht nennen sollte.</l> </lg> </lg> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [62/0072]
Wiſst ihr wie Schehâb-eddin
Sich auf Arafat entmantelt,
Niemand haltet ihr für thörig
Der in seinem Sinne handelt.
Wenn vor deines Kaysers Throne,
Oder vor der Vielgeliebten
Je dein Name wird gesprochen
Sey es dir zu höchstem Lohne.
Darum war’s der höchste Jammer
Als einst Medschnun sterbend wollte
Daſs vor Leila seinen Namen
Man forthin nicht nennen sollte.
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