Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.

Bild:
<< vorherige Seite
Das Gewesne wollte hassen
Solche rüstige neue Besen,
Diese dann nicht gelten lassen
Was sonst Besen war gewesen.
Und wo sich die Völker trennen,
Gegenseitig im Verachten,
Keins von beyden wird bekennen
Dass sie nach demselben trachten.
Und das grobe Selbstempfinden
Haben Leute hart gescholten,
Die am wenigsten verwinden,
Wenn die andern was gegolten.

Das Gewesne wollte hassen
Solche rüstige neue Besen,
Diese dann nicht gelten lassen
Was sonst Besen war gewesen.
Und wo sich die Völker trennen,
Gegenseitig im Verachten,
Keins von beyden wird bekennen
Daſs sie nach demselben trachten.
Und das grobe Selbstempfinden
Haben Leute hart gescholten,
Die am wenigsten verwinden,
Wenn die andern was gegolten.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0094" n="84"/>
            <lg n="4">
              <l>Das Gewesne wollte hassen</l><lb/>
              <l>Solche rüstige neue Besen,</l><lb/>
              <l>Diese dann nicht gelten lassen</l><lb/>
              <l>Was sonst Besen war gewesen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="5">
              <l>Und wo sich die Völker trennen,</l><lb/>
              <l>Gegenseitig im Verachten,</l><lb/>
              <l>Keins von beyden wird bekennen</l><lb/>
              <l>Da&#x017F;s sie nach demselben trachten.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="6">
              <l>Und das grobe Selbstempfinden</l><lb/>
              <l>Haben Leute hart gescholten,</l><lb/>
              <l>Die am wenigsten verwinden,</l><lb/>
              <l>Wenn die andern was gegolten.</l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[84/0094] Das Gewesne wollte hassen Solche rüstige neue Besen, Diese dann nicht gelten lassen Was sonst Besen war gewesen. Und wo sich die Völker trennen, Gegenseitig im Verachten, Keins von beyden wird bekennen Daſs sie nach demselben trachten. Und das grobe Selbstempfinden Haben Leute hart gescholten, Die am wenigsten verwinden, Wenn die andern was gegolten.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/94
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/94>, abgerufen am 22.12.2024.