Dieser unechte Ton ist durch Instinct aus Unsi- cherheit dessen, was zu thun sey, entstanden; so daß man anstatt der Totalität eine Uniformität hervor- brachte.
Schwaches Colorit.
894.
Eben diese Unsicherheit ist Ursache, daß man die Farben der Gemälde so sehr gebrochen hat, daß man aus dem Grauen heraus, und in das Graue hinein malt, und die Farbe so leise behandelt als möglich.
895.
Man findet in solchen Gemälden oft die harmoni- schen Gegenstellungen recht glücklich, aber ohne Muth, weil man sich vor dem Bunten fürchtet.
Das Bunte.
896.
Bunt kann ein Gemälde leicht werden, in welchem man bloß empirisch, nach unsichern Eindrücken, die Farben in ihrer ganzen Kraft neben einander stellen wollte.
893.
Dieſer unechte Ton iſt durch Inſtinct aus Unſi- cherheit deſſen, was zu thun ſey, entſtanden; ſo daß man anſtatt der Totalitaͤt eine Uniformitaͤt hervor- brachte.
Schwaches Colorit.
894.
Eben dieſe Unſicherheit iſt Urſache, daß man die Farben der Gemaͤlde ſo ſehr gebrochen hat, daß man aus dem Grauen heraus, und in das Graue hinein malt, und die Farbe ſo leiſe behandelt als moͤglich.
895.
Man findet in ſolchen Gemaͤlden oft die harmoni- ſchen Gegenſtellungen recht gluͤcklich, aber ohne Muth, weil man ſich vor dem Bunten fuͤrchtet.
Das Bunte.
896.
Bunt kann ein Gemaͤlde leicht werden, in welchem man bloß empiriſch, nach unſichern Eindruͤcken, die Farben in ihrer ganzen Kraft neben einander ſtellen wollte.
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893.
Dieſer unechte Ton iſt durch Inſtinct aus Unſi-
cherheit deſſen, was zu thun ſey, entſtanden; ſo daß
man anſtatt der Totalitaͤt eine Uniformitaͤt hervor-
brachte.
Schwaches Colorit.
894.
Eben dieſe Unſicherheit iſt Urſache, daß man die
Farben der Gemaͤlde ſo ſehr gebrochen hat, daß man
aus dem Grauen heraus, und in das Graue hinein
malt, und die Farbe ſo leiſe behandelt als moͤglich.
895.
Man findet in ſolchen Gemaͤlden oft die harmoni-
ſchen Gegenſtellungen recht gluͤcklich, aber ohne Muth,
weil man ſich vor dem Bunten fuͤrchtet.
Das Bunte.
896.
Bunt kann ein Gemaͤlde leicht werden, in welchem
man bloß empiriſch, nach unſichern Eindruͤcken, die
Farben in ihrer ganzen Kraft neben einander ſtellen
wollte.
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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/383>, abgerufen am 23.12.2024.
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