Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810.

Bild:
<< vorherige Seite
67.

Bey dem Versuche, den wir gegenwärtig beleuch-
ten, sind die verschiedenfarbigen Flächen, welche mit
ihren schwarzen Fäden hinter der Linse abgebildet wer-
den sollen, neben einander. Sollte nun eine früher als
die andre deutlich erscheinen, so kann die Ursache nicht
in der verschiedenen Entfernung gesucht werden.

68.

Newton wünscht seine diverse Refrangibilität da-
durch zu beweisen; wir haben aber schon oben, bey Be-
trachtung des Vorbildes, auseinandergesetzt, daß eigent-
lich nur die verschiedene Deutlichkeit der auf verschieden-
farbigen Gründen angebrachten Bilder die Ursache der
verschiedenen Erscheinungen hinter der Linse sey. Daß
dieses sich also verhalte, haben wir näher[ - 3 Zeichen fehlen] zeigen.

69.

Wir beschreiben zuerst die Vorrichtung, welche wir
gemacht, um bey dem Versuche ganz sicher zu gehen.
Auf einem horizontalgelegten Gestelle findet sich an einem
Ende Gelegenheit, das Vorbild einzuschieben. Vor dem-
selben in einer Vertiefung können die Lichter angebracht
werden. Die Linse ist in einem verticalen Brett befe-
stigt, welches sich auf dem Gestelle hin und wieder be-
wegen läßt. Innerhalb des Gestells ist ein beweglicher
Rahmen, an dessen Ende eine Tafel aufgerichtet ist,

67.

Bey dem Verſuche, den wir gegenwaͤrtig beleuch-
ten, ſind die verſchiedenfarbigen Flaͤchen, welche mit
ihren ſchwarzen Faͤden hinter der Linſe abgebildet wer-
den ſollen, neben einander. Sollte nun eine fruͤher als
die andre deutlich erſcheinen, ſo kann die Urſache nicht
in der verſchiedenen Entfernung geſucht werden.

68.

Newton wuͤnſcht ſeine diverſe Refrangibilitaͤt da-
durch zu beweiſen; wir haben aber ſchon oben, bey Be-
trachtung des Vorbildes, auseinandergeſetzt, daß eigent-
lich nur die verſchiedene Deutlichkeit der auf verſchieden-
farbigen Gruͤnden angebrachten Bilder die Urſache der
verſchiedenen Erſcheinungen hinter der Linſe ſey. Daß
dieſes ſich alſo verhalte, haben wir naͤher[ – 3 Zeichen fehlen] zeigen.

69.

Wir beſchreiben zuerſt die Vorrichtung, welche wir
gemacht, um bey dem Verſuche ganz ſicher zu gehen.
Auf einem horizontalgelegten Geſtelle findet ſich an einem
Ende Gelegenheit, das Vorbild einzuſchieben. Vor dem-
ſelben in einer Vertiefung koͤnnen die Lichter angebracht
werden. Die Linſe iſt in einem verticalen Brett befe-
ſtigt, welches ſich auf dem Geſtelle hin und wieder be-
wegen laͤßt. Innerhalb des Geſtells iſt ein beweglicher
Rahmen, an deſſen Ende eine Tafel aufgerichtet iſt,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0446" n="392"/>
              <div n="5">
                <head>67.</head><lb/>
                <p>Bey dem Ver&#x017F;uche, den wir gegenwa&#x0364;rtig beleuch-<lb/>
ten, &#x017F;ind die ver&#x017F;chiedenfarbigen Fla&#x0364;chen, welche mit<lb/>
ihren &#x017F;chwarzen Fa&#x0364;den hinter der Lin&#x017F;e abgebildet wer-<lb/>
den &#x017F;ollen, neben einander. Sollte nun eine fru&#x0364;her als<lb/>
die andre deutlich er&#x017F;cheinen, &#x017F;o kann die Ur&#x017F;ache nicht<lb/>
in der ver&#x017F;chiedenen Entfernung ge&#x017F;ucht werden.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>68.</head><lb/>
                <p>Newton wu&#x0364;n&#x017F;cht &#x017F;eine diver&#x017F;e Refrangibilita&#x0364;t da-<lb/>
durch zu bewei&#x017F;en; wir haben aber &#x017F;chon oben, bey Be-<lb/>
trachtung des Vorbildes, auseinanderge&#x017F;etzt, daß eigent-<lb/>
lich nur die ver&#x017F;chiedene Deutlichkeit der auf ver&#x017F;chieden-<lb/>
farbigen Gru&#x0364;nden angebrachten Bilder die Ur&#x017F;ache der<lb/>
ver&#x017F;chiedenen Er&#x017F;cheinungen hinter der Lin&#x017F;e &#x017F;ey. Daß<lb/>
die&#x017F;es &#x017F;ich al&#x017F;o verhalte, haben wir na&#x0364;her<gap unit="chars" quantity="3"/> zeigen.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>69.</head><lb/>
                <p>Wir be&#x017F;chreiben zuer&#x017F;t die Vorrichtung, welche wir<lb/>
gemacht, um bey dem Ver&#x017F;uche ganz &#x017F;icher zu gehen.<lb/>
Auf einem horizontalgelegten Ge&#x017F;telle findet &#x017F;ich an einem<lb/>
Ende Gelegenheit, das Vorbild einzu&#x017F;chieben. Vor dem-<lb/>
&#x017F;elben in einer Vertiefung ko&#x0364;nnen die Lichter angebracht<lb/>
werden. Die Lin&#x017F;e i&#x017F;t in einem verticalen Brett befe-<lb/>
&#x017F;tigt, welches &#x017F;ich auf dem Ge&#x017F;telle hin und wieder be-<lb/>
wegen la&#x0364;ßt. Innerhalb des Ge&#x017F;tells i&#x017F;t ein beweglicher<lb/>
Rahmen, an de&#x017F;&#x017F;en Ende eine Tafel aufgerichtet i&#x017F;t,<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[392/0446] 67. Bey dem Verſuche, den wir gegenwaͤrtig beleuch- ten, ſind die verſchiedenfarbigen Flaͤchen, welche mit ihren ſchwarzen Faͤden hinter der Linſe abgebildet wer- den ſollen, neben einander. Sollte nun eine fruͤher als die andre deutlich erſcheinen, ſo kann die Urſache nicht in der verſchiedenen Entfernung geſucht werden. 68. Newton wuͤnſcht ſeine diverſe Refrangibilitaͤt da- durch zu beweiſen; wir haben aber ſchon oben, bey Be- trachtung des Vorbildes, auseinandergeſetzt, daß eigent- lich nur die verſchiedene Deutlichkeit der auf verſchieden- farbigen Gruͤnden angebrachten Bilder die Urſache der verſchiedenen Erſcheinungen hinter der Linſe ſey. Daß dieſes ſich alſo verhalte, haben wir naͤher___ zeigen. 69. Wir beſchreiben zuerſt die Vorrichtung, welche wir gemacht, um bey dem Verſuche ganz ſicher zu gehen. Auf einem horizontalgelegten Geſtelle findet ſich an einem Ende Gelegenheit, das Vorbild einzuſchieben. Vor dem- ſelben in einer Vertiefung koͤnnen die Lichter angebracht werden. Die Linſe iſt in einem verticalen Brett befe- ſtigt, welches ſich auf dem Geſtelle hin und wieder be- wegen laͤßt. Innerhalb des Geſtells iſt ein beweglicher Rahmen, an deſſen Ende eine Tafel aufgerichtet iſt,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/446
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. 392. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/446>, abgerufen am 23.12.2024.