der wahrscheinlich, indem er das Experimentum Crucis untersuchte, bey der zweyten Refraction die fremden Farbenränder der kleinen farbigen Bildchen bemerkt hatte. Newton griff also nach der Ausflucht: jene durch den einfachen prismatischen Versuch gesonderten Lichter seyen nicht genugsam gesondert; hierzu gehöre abermals eine neue Operation: und so sind die vier nächsten Versuche zu diesem Zweck ersonnen und gegen diesen Widersacher gerichtet, gegen welchen sie in der Folge auch durch Desaguliers gebraucht werden.
233.
Zuerst also macht er aufs neue wunderbare An- stalten, um die verschiedenen, in dem heterogenen Licht steckenden homogenen Lichter, welche bisher nur ge- wissermaßen getrennt worden, endlich und schließlich völlig zu scheiden, und widmet diesem Zweck den elften Versuch. Dann ist er bemüht abermals vor Augen zu bringen und einzuschärfen, daß diese nunmehr wirklich geschiedenen Lichter bey einer neuen Refraction keine weitre Veränderung erleiden. Hiezu soll der zwölfte, dreyzehnte und vierzehnte Versuch dienstlich und hülf- reich seyn.
234.
Wie oft sind uns nicht schon jene beyden Propo- sitionen wiederholt worden, wie entschieden hat der Verfasser nicht schon behauptet, diese Aufgaben seyen gelöst, und hier wird alles wieder von vorn vorge-
der wahrſcheinlich, indem er das Experimentum Crucis unterſuchte, bey der zweyten Refraction die fremden Farbenraͤnder der kleinen farbigen Bildchen bemerkt hatte. Newton griff alſo nach der Ausflucht: jene durch den einfachen prismatiſchen Verſuch geſonderten Lichter ſeyen nicht genugſam geſondert; hierzu gehoͤre abermals eine neue Operation: und ſo ſind die vier naͤchſten Verſuche zu dieſem Zweck erſonnen und gegen dieſen Widerſacher gerichtet, gegen welchen ſie in der Folge auch durch Desaguliers gebraucht werden.
233.
Zuerſt alſo macht er aufs neue wunderbare An- ſtalten, um die verſchiedenen, in dem heterogenen Licht ſteckenden homogenen Lichter, welche bisher nur ge- wiſſermaßen getrennt worden, endlich und ſchließlich voͤllig zu ſcheiden, und widmet dieſem Zweck den elften Verſuch. Dann iſt er bemuͤht abermals vor Augen zu bringen und einzuſchaͤrfen, daß dieſe nunmehr wirklich geſchiedenen Lichter bey einer neuen Refraction keine weitre Veraͤnderung erleiden. Hiezu ſoll der zwoͤlfte, dreyzehnte und vierzehnte Verſuch dienſtlich und huͤlf- reich ſeyn.
234.
Wie oft ſind uns nicht ſchon jene beyden Propo- ſitionen wiederholt worden, wie entſchieden hat der Verfaſſer nicht ſchon behauptet, dieſe Aufgaben ſeyen geloͤſt, und hier wird alles wieder von vorn vorge-
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der wahrſcheinlich, indem er das Experimentum Crucis
unterſuchte, bey der zweyten Refraction die fremden
Farbenraͤnder der kleinen farbigen Bildchen bemerkt
hatte. Newton griff alſo nach der Ausflucht: jene
durch den einfachen prismatiſchen Verſuch geſonderten
Lichter ſeyen nicht genugſam geſondert; hierzu gehoͤre
abermals eine neue Operation: und ſo ſind die vier
naͤchſten Verſuche zu dieſem Zweck erſonnen und gegen
dieſen Widerſacher gerichtet, gegen welchen ſie in der
Folge auch durch Desaguliers gebraucht werden.
233.
Zuerſt alſo macht er aufs neue wunderbare An-
ſtalten, um die verſchiedenen, in dem heterogenen Licht
ſteckenden homogenen Lichter, welche bisher nur ge-
wiſſermaßen getrennt worden, endlich und ſchließlich
voͤllig zu ſcheiden, und widmet dieſem Zweck den elften
Verſuch. Dann iſt er bemuͤht abermals vor Augen zu
bringen und einzuſchaͤrfen, daß dieſe nunmehr wirklich
geſchiedenen Lichter bey einer neuen Refraction keine
weitre Veraͤnderung erleiden. Hiezu ſoll der zwoͤlfte,
dreyzehnte und vierzehnte Verſuch dienſtlich und huͤlf-
reich ſeyn.
234.
Wie oft ſind uns nicht ſchon jene beyden Propo-
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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. 485. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/539>, abgerufen am 23.12.2024.
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