Die Retina wird leichter zur Thätigkeit erregt durch einen größern Reiz, wenn sie kurz vorher einen ge- ringern erfahren.
4) Von directen Augengespenstern.
Eine Reizung über das natürliche Maaß, erregt die Retina zu einer krampfhaften Thätigkeit, welche in wenig Secunden aufhört.
5) Ein Reiz, stärker als der letzterwähnte, er- regt die Retina zu krampfhafter Thätigkeit, welche wechselsweise sich verliert und wiederkehrt.
6) Von umgekehrten Augengespenstern.
Die Netzhaut, nachdem sie zur Thätigkeit durch einen Reiz aufgeregt worden, welcher abermals etwas größer ist als der letzterwähnte, fällt in eine entgegen- gesetzte krampfhafte Thätigkeit.
7) Die Netzhaut, nachdem sie zur Thätigkeit durch einen Reiz erregt worden, welcher abermals grö- ßer ist als der letzterwähnte, fällt in verschiedene auf- einander folgende krampfhafte Thätigkeiten.
8) Die Netzhaut, nachdem sie zur Thätigkeit durch einen Reiz erregt worden, der einigermaßen größer ist als der letzterwähnte, fällt in eine fixe krampfhafte Thätigkeit, welche mehrere Tage anhält.
Die Retina wird leichter zur Thaͤtigkeit erregt durch einen groͤßern Reiz, wenn ſie kurz vorher einen ge- ringern erfahren.
4) Von directen Augengeſpenſtern.
Eine Reizung uͤber das natuͤrliche Maaß, erregt die Retina zu einer krampfhaften Thaͤtigkeit, welche in wenig Secunden aufhoͤrt.
5) Ein Reiz, ſtaͤrker als der letzterwaͤhnte, er- regt die Retina zu krampfhafter Thaͤtigkeit, welche wechſelsweiſe ſich verliert und wiederkehrt.
6) Von umgekehrten Augengeſpenſtern.
Die Netzhaut, nachdem ſie zur Thaͤtigkeit durch einen Reiz aufgeregt worden, welcher abermals etwas groͤßer iſt als der letzterwaͤhnte, faͤllt in eine entgegen- geſetzte krampfhafte Thaͤtigkeit.
7) Die Netzhaut, nachdem ſie zur Thaͤtigkeit durch einen Reiz erregt worden, welcher abermals groͤ- ßer iſt als der letzterwaͤhnte, faͤllt in verſchiedene auf- einander folgende krampfhafte Thaͤtigkeiten.
8) Die Netzhaut, nachdem ſie zur Thaͤtigkeit durch einen Reiz erregt worden, der einigermaßen groͤßer iſt als der letzterwaͤhnte, faͤllt in eine fixe krampfhafte Thaͤtigkeit, welche mehrere Tage anhaͤlt.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0658"n="624"/><p>Die Retina wird leichter zur Thaͤtigkeit erregt durch<lb/>
einen groͤßern Reiz, wenn ſie kurz vorher einen ge-<lb/>
ringern erfahren.</p><lb/><p>4) Von directen Augengeſpenſtern.</p><lb/><p>Eine Reizung uͤber das natuͤrliche Maaß, erregt<lb/>
die Retina zu einer krampfhaften Thaͤtigkeit, welche in<lb/>
wenig Secunden aufhoͤrt.</p><lb/><p>5) Ein Reiz, ſtaͤrker als der letzterwaͤhnte, er-<lb/>
regt die Retina zu krampfhafter Thaͤtigkeit, welche<lb/>
wechſelsweiſe ſich verliert und wiederkehrt.</p><lb/><p>6) Von umgekehrten Augengeſpenſtern.</p><lb/><p>Die Netzhaut, nachdem ſie zur Thaͤtigkeit durch<lb/>
einen Reiz aufgeregt worden, welcher abermals etwas<lb/>
groͤßer iſt als der letzterwaͤhnte, faͤllt in eine entgegen-<lb/>
geſetzte krampfhafte Thaͤtigkeit.</p><lb/><p>7) Die Netzhaut, nachdem ſie zur Thaͤtigkeit<lb/>
durch einen Reiz erregt worden, welcher abermals groͤ-<lb/>
ßer iſt als der letzterwaͤhnte, faͤllt in verſchiedene auf-<lb/>
einander folgende krampfhafte Thaͤtigkeiten.</p><lb/><p>8) Die Netzhaut, nachdem ſie zur Thaͤtigkeit durch<lb/>
einen Reiz erregt worden, der einigermaßen groͤßer iſt<lb/>
als der letzterwaͤhnte, faͤllt in eine fixe krampfhafte<lb/>
Thaͤtigkeit, welche mehrere Tage anhaͤlt.</p><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[624/0658]
Die Retina wird leichter zur Thaͤtigkeit erregt durch
einen groͤßern Reiz, wenn ſie kurz vorher einen ge-
ringern erfahren.
4) Von directen Augengeſpenſtern.
Eine Reizung uͤber das natuͤrliche Maaß, erregt
die Retina zu einer krampfhaften Thaͤtigkeit, welche in
wenig Secunden aufhoͤrt.
5) Ein Reiz, ſtaͤrker als der letzterwaͤhnte, er-
regt die Retina zu krampfhafter Thaͤtigkeit, welche
wechſelsweiſe ſich verliert und wiederkehrt.
6) Von umgekehrten Augengeſpenſtern.
Die Netzhaut, nachdem ſie zur Thaͤtigkeit durch
einen Reiz aufgeregt worden, welcher abermals etwas
groͤßer iſt als der letzterwaͤhnte, faͤllt in eine entgegen-
geſetzte krampfhafte Thaͤtigkeit.
7) Die Netzhaut, nachdem ſie zur Thaͤtigkeit
durch einen Reiz erregt worden, welcher abermals groͤ-
ßer iſt als der letzterwaͤhnte, faͤllt in verſchiedene auf-
einander folgende krampfhafte Thaͤtigkeiten.
8) Die Netzhaut, nachdem ſie zur Thaͤtigkeit durch
einen Reiz erregt worden, der einigermaßen groͤßer iſt
als der letzterwaͤhnte, faͤllt in eine fixe krampfhafte
Thaͤtigkeit, welche mehrere Tage anhaͤlt.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810, S. 624. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre02_1810/658>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.