Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808. Mephistopheles. bohrt, einer hat indessen die Wachspropfen gemacht und verstopft. Brander. Man kann nicht stets das Fremde meiden, Das Gute liegt uns oft so fern. Ein echter deutscher Mann mag keinen Franzen leiden, Doch ihre Weine trinkt er gern. Siebel. indem sich Mephistopheles seinem Platze nähert. Ich muß gestehn, den sauren mag ich nicht, Gebt mir ein Glas vom echten süßen! Mephistopheles bohrt. Euch soll sogleich Tokayer fließen. Altmayer. Nein, Herren, seht mir in's Gesicht! Ich seh' es ein, ihr habt uns nur zum Besten. Mephistopheles. Ey! Ey! Mit solchen edlen Gästen Wär' es ein Bißchen viel gewagt. Geschwind! Nur grad' heraus gesagt! Mit welchem Weine kann ich dienen? Mephiſtopheles. bohrt, einer hat indeſſen die Wachspropfen gemacht und verſtopft. Brander. Man kann nicht ſtets das Fremde meiden, Das Gute liegt uns oft ſo fern. Ein echter deutſcher Mann mag keinen Franzen leiden, Doch ihre Weine trinkt er gern. Siebel. indem ſich Mephiſtopheles ſeinem Platze naͤhert. Ich muß geſtehn, den ſauren mag ich nicht, Gebt mir ein Glas vom echten ſuͤßen! Mephiſtopheles bohrt. Euch ſoll ſogleich Tokayer fließen. Altmayer. Nein, Herren, ſeht mir in’s Geſicht! Ich ſeh’ es ein, ihr habt uns nur zum Beſten. Mephiſtopheles. Ey! Ey! Mit ſolchen edlen Gaͤſten Waͤr’ es ein Bißchen viel gewagt. Geſchwind! Nur grad’ heraus geſagt! Mit welchem Weine kann ich dienen? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0148" n="142"/> <sp who="#MEP"> <speaker><hi rendition="#g">Mephiſtopheles</hi>.</speaker><lb/> <stage>bohrt, einer hat indeſſen die Wachspropfen gemacht und verſtopft.</stage> </sp><lb/> <sp who="#BRA"> <speaker><hi rendition="#g">Brander</hi>.</speaker><lb/> <p>Man kann nicht ſtets das Fremde meiden,<lb/> Das Gute liegt uns oft ſo fern.<lb/> Ein echter deutſcher Mann mag keinen Franzen leiden,<lb/> Doch ihre Weine trinkt er gern.</p> </sp><lb/> <sp who="#SIE"> <speaker><hi rendition="#g">Siebel</hi>.</speaker><lb/> <stage>indem ſich Mephiſtopheles ſeinem Platze naͤhert.</stage><lb/> <p>Ich muß geſtehn, den ſauren mag ich nicht,<lb/> Gebt mir ein Glas vom echten ſuͤßen!</p> </sp><lb/> <sp who="#MEP"> <speaker> <hi rendition="#g">Mephiſtopheles</hi> </speaker> <stage>bohrt.</stage><lb/> <p>Euch ſoll ſogleich Tokayer fließen.</p> </sp><lb/> <sp who="#ALT"> <speaker><hi rendition="#g">Altmayer</hi>.</speaker><lb/> <p>Nein, Herren, ſeht mir in’s Geſicht!<lb/> Ich ſeh’ es ein, ihr habt uns nur zum Beſten.</p> </sp><lb/> <sp who="#MEP"> <speaker><hi rendition="#g">Mephiſtopheles</hi>.</speaker><lb/> <p>Ey! Ey! Mit ſolchen edlen Gaͤſten<lb/> Waͤr’ es ein Bißchen viel gewagt.<lb/> Geſchwind! Nur grad’ heraus geſagt!<lb/> Mit welchem Weine kann ich dienen?</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [142/0148]
Mephiſtopheles.
bohrt, einer hat indeſſen die Wachspropfen gemacht und verſtopft.
Brander.
Man kann nicht ſtets das Fremde meiden,
Das Gute liegt uns oft ſo fern.
Ein echter deutſcher Mann mag keinen Franzen leiden,
Doch ihre Weine trinkt er gern.
Siebel.
indem ſich Mephiſtopheles ſeinem Platze naͤhert.
Ich muß geſtehn, den ſauren mag ich nicht,
Gebt mir ein Glas vom echten ſuͤßen!
Mephiſtopheles bohrt.
Euch ſoll ſogleich Tokayer fließen.
Altmayer.
Nein, Herren, ſeht mir in’s Geſicht!
Ich ſeh’ es ein, ihr habt uns nur zum Beſten.
Mephiſtopheles.
Ey! Ey! Mit ſolchen edlen Gaͤſten
Waͤr’ es ein Bißchen viel gewagt.
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