Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite

Garten.


Margarete an Faustens Arm,
Marthe mit Mephistopheles auf
und ab spazirend.
Margarete.
Ich fühl' es wohl, daß mich der Herr nur schont,
Herab sich läßt, mich zu beschämen.
Ein Reisender ist so gewohnt
Aus Gütigkeit fürlieb zu nehmen,
Ich weiß zu gut, daß solch' erfahrnen Mann
Mein arm Gespräch nicht unterhalten kann.
Faust.
Ein Blick von dir, Ein Wort mehr unterhält,
Als alle Weisheit dieser Welt.

Er küßt ihre Hand.


Garten.


Margarete an Fauſtens Arm,
Marthe mit Mephiſtopheles auf
und ab ſpazirend.
Margarete.
Ich fuͤhl’ es wohl, daß mich der Herr nur ſchont,
Herab ſich laͤßt, mich zu beſchaͤmen.
Ein Reiſender iſt ſo gewohnt
Aus Guͤtigkeit fuͤrlieb zu nehmen,
Ich weiß zu gut, daß ſolch’ erfahrnen Mann
Mein arm Geſpraͤch nicht unterhalten kann.
Fauſt.
Ein Blick von dir, Ein Wort mehr unterhaͤlt,
Als alle Weisheit dieſer Welt.

Er küßt ihre Hand.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0206" n="[200]"/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g">Garten</hi>.</head><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <stage><hi rendition="#g">Margarete</hi> an <hi rendition="#g">Fau&#x017F;tens</hi> Arm,<lb/><hi rendition="#g">Marthe</hi> mit <hi rendition="#g">Mephi&#x017F;topheles</hi> auf<lb/>
und ab &#x017F;pazirend.</stage><lb/>
          <sp who="#MARGA">
            <speaker><hi rendition="#g">Margarete</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Ich fu&#x0364;hl&#x2019; es wohl, daß mich der Herr nur &#x017F;chont,<lb/>
Herab &#x017F;ich la&#x0364;ßt, mich zu be&#x017F;cha&#x0364;men.<lb/>
Ein Rei&#x017F;ender i&#x017F;t &#x017F;o gewohnt<lb/>
Aus Gu&#x0364;tigkeit fu&#x0364;rlieb zu nehmen,<lb/>
Ich weiß zu gut, daß &#x017F;olch&#x2019; erfahrnen Mann<lb/>
Mein arm Ge&#x017F;pra&#x0364;ch nicht unterhalten kann.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FAU">
            <speaker><hi rendition="#g">Fau&#x017F;t</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Ein Blick von dir, Ein Wort mehr unterha&#x0364;lt,<lb/>
Als alle Weisheit die&#x017F;er Welt.</p><lb/>
            <stage>Er küßt ihre Hand.</stage>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[200]/0206] Garten. Margarete an Fauſtens Arm, Marthe mit Mephiſtopheles auf und ab ſpazirend. Margarete. Ich fuͤhl’ es wohl, daß mich der Herr nur ſchont, Herab ſich laͤßt, mich zu beſchaͤmen. Ein Reiſender iſt ſo gewohnt Aus Guͤtigkeit fuͤrlieb zu nehmen, Ich weiß zu gut, daß ſolch’ erfahrnen Mann Mein arm Geſpraͤch nicht unterhalten kann. Fauſt. Ein Blick von dir, Ein Wort mehr unterhaͤlt, Als alle Weisheit dieſer Welt. Er küßt ihre Hand.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust01_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust01_1808/206
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808, S. [200]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust01_1808/206>, abgerufen am 23.11.2024.