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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808.

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Wenn hinten, weit, in der Türkey,
Die Völker auf einander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man Abends froh nach Haus,
Und segnet Fried' und Friedenszeiten.
Dritter Bürger.
Herr Nachbar, ja! so laß ich's auch geschehn,
Sie mögen sich die Köpfe spalten,
Mag alles durch einander gehn;
Doch nur zu Hause bleib's beym Alten.
Alte zu den Bürgermädchen.
Ey! wie geputzt! das schöne junge Blut!
Wer soll sich nicht in euch vergaffen? --
Nur nicht so stolz! es ist schon gut!
Und was ihr wünscht das wüßt' ich wohl zu schaffen.
Bürgermädchen.
Agathe fort! ich nehme mich in Acht
Mit solchen Hexen öffentlich zu gehen;
Sie ließ mich zwar, in Sanct Andreas Nacht,
Den künftgen Liebsten leiblich sehen.

Wenn hinten, weit, in der Tuͤrkey,
Die Voͤlker auf einander ſchlagen.
Man ſteht am Fenſter, trinkt ſein Glaͤschen aus
Und ſieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man Abends froh nach Haus,
Und ſegnet Fried’ und Friedenszeiten.
Dritter Buͤrger.
Herr Nachbar, ja! ſo laß ich’s auch geſchehn,
Sie moͤgen ſich die Koͤpfe ſpalten,
Mag alles durch einander gehn;
Doch nur zu Hauſe bleib’s beym Alten.
Alte zu den Bürgermädchen.
Ey! wie geputzt! das ſchoͤne junge Blut!
Wer ſoll ſich nicht in euch vergaffen? —
Nur nicht ſo ſtolz! es iſt ſchon gut!
Und was ihr wuͤnſcht das wuͤßt’ ich wohl zu ſchaffen.
Buͤrgermaͤdchen.
Agathe fort! ich nehme mich in Acht
Mit ſolchen Hexen oͤffentlich zu gehen;
Sie ließ mich zwar, in Sanct Andreas Nacht,
Den kuͤnftgen Liebſten leiblich ſehen.

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[61/0067] Wenn hinten, weit, in der Tuͤrkey, Die Voͤlker auf einander ſchlagen. Man ſteht am Fenſter, trinkt ſein Glaͤschen aus Und ſieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten; Dann kehrt man Abends froh nach Haus, Und ſegnet Fried’ und Friedenszeiten. Dritter Buͤrger. Herr Nachbar, ja! ſo laß ich’s auch geſchehn, Sie moͤgen ſich die Koͤpfe ſpalten, Mag alles durch einander gehn; Doch nur zu Hauſe bleib’s beym Alten. Alte zu den Bürgermädchen. Ey! wie geputzt! das ſchoͤne junge Blut! Wer ſoll ſich nicht in euch vergaffen? — Nur nicht ſo ſtolz! es iſt ſchon gut! Und was ihr wuͤnſcht das wuͤßt’ ich wohl zu ſchaffen. Buͤrgermaͤdchen. Agathe fort! ich nehme mich in Acht Mit ſolchen Hexen oͤffentlich zu gehen; Sie ließ mich zwar, in Sanct Andreas Nacht, Den kuͤnftgen Liebſten leiblich ſehen.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust01_1808/67>, abgerufen am 30.11.2024.