Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite
Alter Bauer.
Fürwahr es ist sehr wohl gethan,
Daß ihr am frohen Tag erscheint;
Habt ihr es vormals doch mit uns
An bösen Tagen gut gemeynt!
Gar mancher steht lebendig hier,
Den euer Vater noch zuletzt
Der heißen Fieberwuth entriß,
Als er der Seuche Ziel gesetzt.
Auch damals ihr, ein junger Mann,
Ihr gingt in jedes Krankenhaus,
Gar manche Leiche trug man fort,
Ihr aber kamt gesund heraus,
Bestandet manche harte Proben;
Dem Helfer half der Helfer droben.
Alle.
Gesundheit dem bewährten Mann,
Daß er noch lange helfen kann!
Faust.
Vor jenem droben steht gebückt,
Der helfen lehrt und Hülfe schickt.

Er geht mit Wagnern weiter.

Alter Bauer.
Fuͤrwahr es iſt ſehr wohl gethan,
Daß ihr am frohen Tag erſcheint;
Habt ihr es vormals doch mit uns
An boͤſen Tagen gut gemeynt!
Gar mancher ſteht lebendig hier,
Den euer Vater noch zuletzt
Der heißen Fieberwuth entriß,
Als er der Seuche Ziel geſetzt.
Auch damals ihr, ein junger Mann,
Ihr gingt in jedes Krankenhaus,
Gar manche Leiche trug man fort,
Ihr aber kamt geſund heraus,
Beſtandet manche harte Proben;
Dem Helfer half der Helfer droben.
Alle.
Geſundheit dem bewaͤhrten Mann,
Daß er noch lange helfen kann!
Fauſt.
Vor jenem droben ſteht gebuͤckt,
Der helfen lehrt und Huͤlfe ſchickt.

Er geht mit Wagnern weiter.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0074" n="68"/>
          <sp who="#ALTBAUER">
            <speaker><hi rendition="#g">Alter Bauer</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Fu&#x0364;rwahr es i&#x017F;t &#x017F;ehr wohl gethan,<lb/>
Daß ihr am frohen Tag er&#x017F;cheint;<lb/>
Habt ihr es vormals doch mit uns<lb/>
An bo&#x0364;&#x017F;en Tagen gut gemeynt!<lb/>
Gar mancher &#x017F;teht lebendig hier,<lb/>
Den euer Vater noch zuletzt<lb/>
Der heißen Fieberwuth entriß,<lb/>
Als er der Seuche Ziel ge&#x017F;etzt.<lb/>
Auch damals ihr, ein junger Mann,<lb/>
Ihr gingt in jedes Krankenhaus,<lb/>
Gar manche Leiche trug man fort,<lb/>
Ihr aber kamt ge&#x017F;und heraus,<lb/>
Be&#x017F;tandet manche harte Proben;<lb/>
Dem Helfer half der Helfer droben.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ALL">
            <speaker><hi rendition="#g">Alle</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Ge&#x017F;undheit dem bewa&#x0364;hrten Mann,<lb/>
Daß er noch lange helfen kann!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FAU">
            <speaker><hi rendition="#g">Fau&#x017F;t</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Vor jenem droben &#x017F;teht gebu&#x0364;ckt,<lb/>
Der helfen lehrt und Hu&#x0364;lfe &#x017F;chickt.</p><lb/>
            <stage>Er geht mit Wagnern weiter.</stage>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[68/0074] Alter Bauer. Fuͤrwahr es iſt ſehr wohl gethan, Daß ihr am frohen Tag erſcheint; Habt ihr es vormals doch mit uns An boͤſen Tagen gut gemeynt! Gar mancher ſteht lebendig hier, Den euer Vater noch zuletzt Der heißen Fieberwuth entriß, Als er der Seuche Ziel geſetzt. Auch damals ihr, ein junger Mann, Ihr gingt in jedes Krankenhaus, Gar manche Leiche trug man fort, Ihr aber kamt geſund heraus, Beſtandet manche harte Proben; Dem Helfer half der Helfer droben. Alle. Geſundheit dem bewaͤhrten Mann, Daß er noch lange helfen kann! Fauſt. Vor jenem droben ſteht gebuͤckt, Der helfen lehrt und Huͤlfe ſchickt. Er geht mit Wagnern weiter.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust01_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust01_1808/74
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust01_1808/74>, abgerufen am 29.11.2024.