Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808.
Das ist nicht eines Hundes Gestalt! Welch ein Gespenst bracht' ich ins Haus! Schon sieht er wie ein Nilpferd aus, Mit feurigen Augen, schrecklichem Gebiß. O! du bist mir gewiß! Für solche halbe Höllenbrut Ist Salomonis Schlüssel gut. Geister auf dem Gange. Drinnen gefangen ist einer! Bleibet haußen, folg' ihm keiner! Wie im Eisen der Fuchs, Zagt ein alter Höllenluchs. Aber gebt Acht! Schwebet hin, schwebet wieder, Auf und nieder, Und er hat sich losgemacht. Könnt ihr ihm nützen, Laßt ihn nicht sitzen! Denn er that uns allen Schon viel zu Gefallen.
Das iſt nicht eines Hundes Geſtalt! Welch ein Geſpenſt bracht’ ich ins Haus! Schon ſieht er wie ein Nilpferd aus, Mit feurigen Augen, ſchrecklichem Gebiß. O! du biſt mir gewiß! Fuͤr ſolche halbe Hoͤllenbrut Iſt Salomonis Schluͤſſel gut. Geiſter auf dem Gange. Drinnen gefangen iſt einer! Bleibet haußen, folg’ ihm keiner! Wie im Eiſen der Fuchs, Zagt ein alter Hoͤllenluchs. Aber gebt Acht! Schwebet hin, ſchwebet wieder, Auf und nieder, Und er hat ſich losgemacht. Koͤnnt ihr ihm nuͤtzen, Laßt ihn nicht ſitzen! Denn er that uns allen Schon viel zu Gefallen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#FAU"> <p><pb facs="#f0088" n="82"/> Das iſt nicht eines Hundes Geſtalt!<lb/> Welch ein Geſpenſt bracht’ ich ins Haus!<lb/> Schon ſieht er wie ein Nilpferd aus,<lb/> Mit feurigen Augen, ſchrecklichem Gebiß.<lb/> O! du biſt mir gewiß!<lb/> Fuͤr ſolche halbe Hoͤllenbrut<lb/> Iſt Salomonis Schluͤſſel gut.</p> </sp><lb/> <sp who="#GEISTER"> <speaker> <hi rendition="#g">Geiſter</hi> </speaker> <stage>auf dem Gange.</stage><lb/> <p> <hi rendition="#et">Drinnen gefangen iſt einer!<lb/> Bleibet haußen, folg’ ihm keiner!<lb/> Wie im Eiſen der Fuchs,<lb/> Zagt ein alter Hoͤllenluchs.<lb/> Aber gebt Acht!<lb/> Schwebet hin, ſchwebet wieder,<lb/> Auf und nieder,<lb/> Und er hat ſich losgemacht.<lb/> Koͤnnt ihr ihm nuͤtzen,<lb/> Laßt ihn nicht ſitzen!<lb/> Denn er that uns allen<lb/> Schon viel zu Gefallen.</hi> </p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [82/0088]
Das iſt nicht eines Hundes Geſtalt!
Welch ein Geſpenſt bracht’ ich ins Haus!
Schon ſieht er wie ein Nilpferd aus,
Mit feurigen Augen, ſchrecklichem Gebiß.
O! du biſt mir gewiß!
Fuͤr ſolche halbe Hoͤllenbrut
Iſt Salomonis Schluͤſſel gut.
Geiſter auf dem Gange.
Drinnen gefangen iſt einer!
Bleibet haußen, folg’ ihm keiner!
Wie im Eiſen der Fuchs,
Zagt ein alter Hoͤllenluchs.
Aber gebt Acht!
Schwebet hin, ſchwebet wieder,
Auf und nieder,
Und er hat ſich losgemacht.
Koͤnnt ihr ihm nuͤtzen,
Laßt ihn nicht ſitzen!
Denn er that uns allen
Schon viel zu Gefallen.
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust01_1808/88>, abgerufen am 16.07.2024. |