Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832.
Umher verbreitend duftig kühle Schauer. Der spiegelt ab das menschliche Bestreben. Ihm sinne nach und du begreifst genauer: Am farbigen Abglanz haben wir das Leben. Kaiserliche Pfalz. Saal des Thrones. Staatsrath in Erwartung des Kaisers. Trompeten. Hofgesinde (aller Art prächtig gekleidet tritt ein). Der Kaiser (gelangt auf den Thron; zu seiner Rechten der Astrolog). Kaiser. Ich grüße die Getreuen, Lieben, Versammelt aus der Näh' und Weite; - Den Weisen seh' ich mir zur Seite, Allein wo ist der Narr geblieben? Junker.
Gleich hinter deiner Mantel-Schleppe Stürzt' er zusammen auf der Treppe, Man trug hinweg das Fett-Gewicht, Todt oder trunken? weiß man nicht.
Umher verbreitend duftig kühle Schauer. Der spiegelt ab das menschliche Bestreben. Ihm sinne nach und du begreifst genauer: Am farbigen Abglanz haben wir das Leben. Kaiserliche Pfalz. Saal des Thrones. Staatsrath in Erwartung des Kaisers. Trompeten. Hofgesinde (aller Art prächtig gekleidet tritt ein). Der Kaiser (gelangt auf den Thron; zu seiner Rechten der Astrolog). Kaiser. Ich grüße die Getreuen, Lieben, Versammelt aus der Näh’ und Weite; - Den Weisen seh’ ich mir zur Seite, Allein wo ist der Narr geblieben? Junker.
Gleich hinter deiner Mantel-Schleppe Stürzt’ er zusammen auf der Treppe, Man trug hinweg das Fett-Gewicht, Todt oder trunken? weiß man nicht. <TEI> <text> <body> <div type="act" n="1"> <div type="scene" n="2"> <sp> <p><pb facs="#f0020" n="8"/> Umher verbreitend duftig kühle Schauer.<lb/><hi rendition="#g">Der</hi> spiegelt ab das menschliche Bestreben.<lb/> Ihm sinne nach und du begreifst genauer:<lb/> Am farbigen Abglanz haben wir das Leben.<lb/></p> </sp> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="scene" n="2"> <head><hi rendition="#g">Kaiserliche Pfalz</hi>.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <stage><hi rendition="#g">Saal des Thrones</hi>.</stage><lb/> <stage><hi rendition="#g">Staatsrath in Erwartung des Kaisers</hi>.</stage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <stage><hi rendition="#g">Trompeten</hi>.</stage><lb/> <stage><hi rendition="#g">Hofgesinde</hi> (aller Art prächtig gekleidet tritt ein).</stage><lb/> <stage><hi rendition="#g">Der Kaiser</hi> (gelangt auf den Thron; zu seiner Rechten der<lb/> Astrolog).</stage><lb/> <sp> <speaker> <hi rendition="#g">Kaiser.</hi> </speaker><lb/> <p>Ich grüße die Getreuen, Lieben,<lb/> Versammelt aus der Näh’ und Weite; -<lb/> Den Weisen seh’ ich mir zur Seite,<lb/> Allein wo ist der Narr geblieben?<lb/></p> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#g">Junker.</hi> </speaker><lb/> <p>Gleich hinter deiner Mantel-Schleppe<lb/> Stürzt’ er zusammen auf der Treppe,<lb/> Man trug hinweg das Fett-Gewicht,<lb/> Todt oder trunken? weiß man nicht.<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [8/0020]
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Der spiegelt ab das menschliche Bestreben.
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Am farbigen Abglanz haben wir das Leben.
Kaiserliche Pfalz.
Saal des Thrones.
Staatsrath in Erwartung des Kaisers.
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Hofgesinde (aller Art prächtig gekleidet tritt ein).
Der Kaiser (gelangt auf den Thron; zu seiner Rechten der
Astrolog).
Kaiser.
Ich grüße die Getreuen, Lieben,
Versammelt aus der Näh’ und Weite; -
Den Weisen seh’ ich mir zur Seite,
Allein wo ist der Narr geblieben?
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Man trug hinweg das Fett-Gewicht,
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