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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832.

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Der Herold.
(Kündigt verschiedene Poeten an, Naturdichter, Hof- und Rit-
tersänger, zärtliche so wie Enthusiasten. Im Gedräng von
Mitwerbern aller Art läßt keiner den andern zum Vortrag
kommen. Einer schleicht mit wenigen Worten vorüber).

Satyriker.
Wißt ihr was mich Poeten
Erst recht erfreuen sollte?
Dürft ich singen und reden
Was niemand hören wollte.
(Die Nacht- und Grabdichter lassen sich entschuldigen, weil sie
so eben im interessantesten Gespräch mit einem frischerstande-
nen Vampyren begriffen seyen, woraus eine neue Dichtart sich
vielleicht entwickeln könnte; der Herold muß es gelten lassen
und ruft indessen die griechische Mythologie hervor, die, selbst in
moderner Maske, weder Charakter noch Gefälliges verliert.)
Die Grazien.
Aglaia.
Anmuth bringen wir ins Leben;
Leget Anmuth in das Geben.
Hegemone.
Leget Anmuth in's Empfangen,
Lieblich ist's den Wunsch erlangen.
Euphrosyne.
Und in stiller Tage Schranken
Höchst anmuthig sey das Danken.
Der Herold.
(Kündigt verschiedene Poeten an, Naturdichter, Hof- und Rit-
tersänger, zärtliche so wie Enthusiasten. Im Gedräng von
Mitwerbern aller Art läßt keiner den andern zum Vortrag
kommen. Einer schleicht mit wenigen Worten vorüber).

Satyriker.
Wißt ihr was mich Poeten
Erst recht erfreuen sollte?
Dürft ich singen und reden
Was niemand hören wollte.
(Die Nacht- und Grabdichter lassen sich entschuldigen, weil sie
so eben im interessantesten Gespräch mit einem frischerstande-
nen Vampyren begriffen seyen, woraus eine neue Dichtart sich
vielleicht entwickeln könnte; der Herold muß es gelten lassen
und ruft indessen die griechische Mythologie hervor, die, selbst in
moderner Maske, weder Charakter noch Gefälliges verliert.)
Die Grazien.
Aglaia.
Anmuth bringen wir ins Leben;
Leget Anmuth in das Geben.
Hegemone.
Leget Anmuth in’s Empfangen,
Lieblich ist’s den Wunsch erlangen.
Euphrosyne.
Und in stiller Tage Schranken
Höchst anmuthig sey das Danken.
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[33/0045] Der Herold. (Kündigt verschiedene Poeten an, Naturdichter, Hof- und Rit- tersänger, zärtliche so wie Enthusiasten. Im Gedräng von Mitwerbern aller Art läßt keiner den andern zum Vortrag kommen. Einer schleicht mit wenigen Worten vorüber). Satyriker. Wißt ihr was mich Poeten Erst recht erfreuen sollte? Dürft ich singen und reden Was niemand hören wollte. (Die Nacht- und Grabdichter lassen sich entschuldigen, weil sie so eben im interessantesten Gespräch mit einem frischerstande- nen Vampyren begriffen seyen, woraus eine neue Dichtart sich vielleicht entwickeln könnte; der Herold muß es gelten lassen und ruft indessen die griechische Mythologie hervor, die, selbst in moderner Maske, weder Charakter noch Gefälliges verliert.) Die Grazien. Aglaia. Anmuth bringen wir ins Leben; Leget Anmuth in das Geben. Hegemone. Leget Anmuth in’s Empfangen, Lieblich ist’s den Wunsch erlangen. Euphrosyne. Und in stiller Tage Schranken Höchst anmuthig sey das Danken.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/45>, abgerufen am 21.11.2024.