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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Ein Fragment. Leipzig, 1790.

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Ein Fragment.
Es lebe wer sich tapfer hält!
Du bist doch sonst so ziemlich eingeteufelt.
Nichts abgeschmackters find' ich auf der Welt,
Als einen Teufel der verzweifelt.


Zwinger.
In der Mauerhöhle ein Andachtsbild der
Mater dolorosa, Blumenkrüge davor.
Grethchen
steckt frische Blumen in die Krüge.
Ach neige,
Du Schmerzenreiche,
Dein Antlitz gnädig meiner Noth!

Das Schwert im Herzen,
Mit tausend Schmerzen
Blickst auf zu deines Sohnes Tod.
Goethe's W. 7. B. L
Ein Fragment.
Es lebe wer ſich tapfer hält!
Du biſt doch ſonſt ſo ziemlich eingeteufelt.
Nichts abgeſchmackters find’ ich auf der Welt,
Als einen Teufel der verzweifelt.


Zwinger.
In der Mauerhöhle ein Andachtsbild der
Mater doloroſa, Blumenkrüge davor.
Grethchen
ſteckt friſche Blumen in die Krüge.
Ach neige,
Du Schmerzenreiche,
Dein Antlitz gnädig meiner Noth!

Das Schwert im Herzen,
Mit tauſend Schmerzen
Blickſt auf zu deines Sohnes Tod.
Goethe’s W. 7. B. L
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[161/0171] Ein Fragment. Es lebe wer ſich tapfer hält! Du biſt doch ſonſt ſo ziemlich eingeteufelt. Nichts abgeſchmackters find’ ich auf der Welt, Als einen Teufel der verzweifelt. Zwinger. In der Mauerhöhle ein Andachtsbild der Mater doloroſa, Blumenkrüge davor. Grethchen ſteckt friſche Blumen in die Krüge. Ach neige, Du Schmerzenreiche, Dein Antlitz gnädig meiner Noth! Das Schwert im Herzen, Mit tauſend Schmerzen Blickſt auf zu deines Sohnes Tod. Goethe’s W. 7. B. L

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Ein Fragment. Leipzig, 1790, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faustfragment_1790/171>, abgerufen am 24.11.2024.