Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Ein Fragment. Leipzig, 1790.

Bild:
<< vorherige Seite
Faust
Die Köchinn hatt' ihr Gift gestellt,
Da ward's so eng' ihr in der Welt,
Als hätte sie Lieb' im Leibe.
Chorus jauchzend.
Als hätte sie Lieb' im Leibe.
Brander.
Sie fuhr herum, sie fuhr heraus,
Und soff aus allen Pfützen,
Zernagt', zerkratzt' das ganze Haus,
Wollte nichts ihr Wüthen nützen,
Sie thät gar manchen Ängstesprung,
Bald hatte das arme Thier genung,
Als hätt' es Lieb' im Leibe.
Chorus.
Als hätt' es Lieb' im Leibe.
Brander.
Sie kam für Angst am hellen Tag
Der Küche zugelaufen,
Fiel an den Herd und zuckt' und lag,
Und thät erbärmlich schnaufen.
Fauſt
Die Köchinn hatt’ ihr Gift geſtellt,
Da ward’s ſo eng’ ihr in der Welt,
Als hätte ſie Lieb’ im Leibe.
Chorus jauchzend.
Als hätte ſie Lieb’ im Leibe.
Brander.
Sie fuhr herum, ſie fuhr heraus,
Und ſoff aus allen Pfützen,
Zernagt’, zerkratzt’ das ganze Haus,
Wollte nichts ihr Wüthen nützen,
Sie thät gar manchen Ängſteſprung,
Bald hatte das arme Thier genung,
Als hätt’ es Lieb’ im Leibe.
Chorus.
Als hätt’ es Lieb’ im Leibe.
Brander.
Sie kam für Angſt am hellen Tag
Der Küche zugelaufen,
Fiel an den Herd und zuckt’ und lag,
Und thät erbärmlich ſchnaufen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#BRA">
            <p><pb facs="#f0054" n="44"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Fau&#x017F;t</hi></fw><lb/>
Die Köchinn hatt&#x2019; ihr Gift ge&#x017F;tellt,<lb/>
Da ward&#x2019;s &#x017F;o eng&#x2019; ihr in der Welt,<lb/>
Als hätte &#x017F;ie Lieb&#x2019; im Leibe.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CHORU">
            <speaker> <hi rendition="#g">Chorus</hi> </speaker>
            <stage>jauchzend.</stage><lb/>
            <p>Als hätte &#x017F;ie Lieb&#x2019; im Leibe.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#BRA">
            <speaker><hi rendition="#g">Brander</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Sie fuhr herum, &#x017F;ie fuhr heraus,<lb/>
Und &#x017F;off aus allen Pfützen,<lb/>
Zernagt&#x2019;, zerkratzt&#x2019; das ganze Haus,<lb/>
Wollte nichts ihr Wüthen nützen,<lb/>
Sie thät gar manchen Äng&#x017F;te&#x017F;prung,<lb/>
Bald hatte das arme Thier genung,<lb/>
Als hätt&#x2019; es Lieb&#x2019; im Leibe.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CHORU">
            <speaker><hi rendition="#g">Chorus</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Als hätt&#x2019; es Lieb&#x2019; im Leibe.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#BRA">
            <speaker><hi rendition="#g">Brander</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Sie kam für Ang&#x017F;t am hellen Tag<lb/>
Der Küche zugelaufen,<lb/>
Fiel an den Herd und zuckt&#x2019; und lag,<lb/>
Und thät erbärmlich &#x017F;chnaufen.<lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[44/0054] Fauſt Die Köchinn hatt’ ihr Gift geſtellt, Da ward’s ſo eng’ ihr in der Welt, Als hätte ſie Lieb’ im Leibe. Chorus jauchzend. Als hätte ſie Lieb’ im Leibe. Brander. Sie fuhr herum, ſie fuhr heraus, Und ſoff aus allen Pfützen, Zernagt’, zerkratzt’ das ganze Haus, Wollte nichts ihr Wüthen nützen, Sie thät gar manchen Ängſteſprung, Bald hatte das arme Thier genung, Als hätt’ es Lieb’ im Leibe. Chorus. Als hätt’ es Lieb’ im Leibe. Brander. Sie kam für Angſt am hellen Tag Der Küche zugelaufen, Fiel an den Herd und zuckt’ und lag, Und thät erbärmlich ſchnaufen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faustfragment_1790
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faustfragment_1790/54
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Ein Fragment. Leipzig, 1790, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faustfragment_1790/54>, abgerufen am 18.05.2024.