Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Ein Fragment. Leipzig, 1790.

Bild:
<< vorherige Seite
Ein Fragment.
Brander.
Hier, unter diesem grünen Laube,
Seht, welch ein Stock! Seht, welche Traube!

Er faßt Siebeln bey der Nase, die andern thun es
wechselseitig und heben die Messer.
Mephistopheles wie oben.
Irrthum, laß los der Augen Band!
Und merkt euch, wie der Teufel spaße.

Er verschwindet mit Faust, die Gesellen fahren aus
einander.
Siebel.
Was gibt's?
Altmayer.
Wie?
Frosch.
War das deine Nase?
Brander zu Siebel.
Und deine hab' ich in der Hand!
Altmayer.
Es war ein Schlag, der ging durch alle Glieder!
Schafft einen Stuhl, ich sinke nieder.

Ein Fragment.
Brander.
Hier, unter dieſem grünen Laube,
Seht, welch ein Stock! Seht, welche Traube!

Er faßt Siebeln bey der Naſe, die andern thun es
wechſelſeitig und heben die Meſſer.
Mephiſtopheles wie oben.
Irrthum, laß los der Augen Band!
Und merkt euch, wie der Teufel ſpaße.

Er verſchwindet mit Fauſt, die Geſellen fahren aus
einander.
Siebel.
Was gibt’s?
Altmayer.
Wie?
Froſch.
War das deine Naſe?
Brander zu Siebel.
Und deine hab’ ich in der Hand!
Altmayer.
Es war ein Schlag, der ging durch alle Glieder!
Schafft einen Stuhl, ich ſinke nieder.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0071" n="61"/>
          <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Ein Fragment</hi>.</fw><lb/>
          <sp who="#BRA">
            <speaker><hi rendition="#g">Brander</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Hier, unter die&#x017F;em grünen Laube,<lb/>
Seht, welch ein Stock! Seht, welche Traube!</p><lb/>
            <stage>Er faßt Siebeln bey der Na&#x017F;e, die andern thun es<lb/>
wech&#x017F;el&#x017F;eitig und heben die Me&#x017F;&#x017F;er.</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MEP">
            <speaker> <hi rendition="#g">Mephi&#x017F;topheles</hi> </speaker>
            <stage>wie oben.</stage><lb/>
            <p>Irrthum, laß los der Augen Band!<lb/>
Und merkt euch, wie der Teufel &#x017F;paße.</p><lb/>
            <stage>Er ver&#x017F;chwindet mit Fau&#x017F;t, die Ge&#x017F;ellen fahren aus<lb/>
einander.</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SIE">
            <speaker><hi rendition="#g">Siebel</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Was gibt&#x2019;s?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ALT">
            <speaker><hi rendition="#g">Altmayer</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Wie?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FRO">
            <speaker><hi rendition="#g">Fro&#x017F;ch</hi>.</speaker><lb/>
            <p>War das deine Na&#x017F;e?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#BRA">
            <speaker> <hi rendition="#g">Brander</hi> </speaker>
            <stage>zu Siebel.</stage><lb/>
            <p>Und deine hab&#x2019; ich in der Hand!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ALT">
            <speaker><hi rendition="#g">Altmayer</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Es war ein Schlag, der ging durch alle Glieder!<lb/>
Schafft einen Stuhl, ich &#x017F;inke nieder.</p>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[61/0071] Ein Fragment. Brander. Hier, unter dieſem grünen Laube, Seht, welch ein Stock! Seht, welche Traube! Er faßt Siebeln bey der Naſe, die andern thun es wechſelſeitig und heben die Meſſer. Mephiſtopheles wie oben. Irrthum, laß los der Augen Band! Und merkt euch, wie der Teufel ſpaße. Er verſchwindet mit Fauſt, die Geſellen fahren aus einander. Siebel. Was gibt’s? Altmayer. Wie? Froſch. War das deine Naſe? Brander zu Siebel. Und deine hab’ ich in der Hand! Altmayer. Es war ein Schlag, der ging durch alle Glieder! Schafft einen Stuhl, ich ſinke nieder.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faustfragment_1790
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faustfragment_1790/71
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Ein Fragment. Leipzig, 1790, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faustfragment_1790/71>, abgerufen am 26.11.2024.