erkennen, womit der Dichter selbst das Un¬ wahrscheinlichste gebieterisch ausspricht, und von einem Jeden fordert, er solle dasjenige für wirklich erkennen, was ihm, dem Erfinder, auf irgend eine Weise als wahr erscheinen konnte.
Was jedoch hier nur im Allgemeinen und betrachtungsweise vorgetragen worden, wird vielleicht durch ein Beyspiel, durch ein Mu¬ sterstück angenehmer und anschaulicher werden. Ich füge daher ein solches Mährchen bey, welches mir, da ich es meinen Gespielen oft wiederholen mußte, noch ganz wohl vor der Einbildungskraft und im Gedächtniß schwebt.
erkennen, womit der Dichter ſelbſt das Un¬ wahrſcheinlichſte gebieteriſch ausſpricht, und von einem Jeden fordert, er ſolle dasjenige fuͤr wirklich erkennen, was ihm, dem Erfinder, auf irgend eine Weiſe als wahr erſcheinen konnte.
Was jedoch hier nur im Allgemeinen und betrachtungsweiſe vorgetragen worden, wird vielleicht durch ein Beyſpiel, durch ein Mu¬ ſterſtuͤck angenehmer und anſchaulicher werden. Ich fuͤge daher ein ſolches Maͤhrchen bey, welches mir, da ich es meinen Geſpielen oft wiederholen mußte, noch ganz wohl vor der Einbildungskraft und im Gedaͤchtniß ſchwebt.
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erkennen, womit der Dichter ſelbſt das Un¬
wahrſcheinlichſte gebieteriſch ausſpricht, und von
einem Jeden fordert, er ſolle dasjenige fuͤr
wirklich erkennen, was ihm, dem Erfinder,
auf irgend eine Weiſe als wahr erſcheinen
konnte.
Was jedoch hier nur im Allgemeinen und
betrachtungsweiſe vorgetragen worden, wird
vielleicht durch ein Beyſpiel, durch ein Mu¬
ſterſtuͤck angenehmer und anſchaulicher werden.
Ich fuͤge daher ein ſolches Maͤhrchen bey,
welches mir, da ich es meinen Geſpielen oft
wiederholen mußte, noch ganz wohl vor der
Einbildungskraft und im Gedaͤchtniß ſchwebt.
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Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Bd. 1. Tübingen, 1811, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_leben01_1811/120>, abgerufen am 24.11.2024.
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