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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795.

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einem Nachspiele einen ganz frisch fertig ge¬
wordenen Hanswurst zu produziren.

Ein junger Mann von der Artillerie, mit
vielen Talenten begabt, besonders in mecha¬
nischen Arbeiten geschickt, der dem Vater
während des Baues viele wesentliche Dienste
geleistet hatte und von ihm reichlich beschenkt
worden war, wollte sich am Christfeste der
kleinen Familie dankbar erzeigen, und machte
dem Hause seines Gönners ein Geschenk mit
diesem ganz eingerichteten Theater, das er eh¬
mals in müßigen Stunden zusammen ge¬
baut, geschnitzt und gemahlt hatte. Er war
es, der mit Hülfe eines Bedienten selbst die
Puppen regierte und mit verstellter Stimme
die verschiedenen Rollen hersagte. Ihm ward
nicht schwer, den Vater zu bereden, der einem
Freunde aus Gefälligkeit zugestand, was er
seinen Kindern aus Überzeugung abgeschla¬
gen hatte. Genug, das Theater ward wie¬

einem Nachſpiele einen ganz friſch fertig ge¬
wordenen Hanswurſt zu produziren.

Ein junger Mann von der Artillerie, mit
vielen Talenten begabt, beſonders in mecha¬
niſchen Arbeiten geſchickt, der dem Vater
während des Baues viele weſentliche Dienſte
geleiſtet hatte und von ihm reichlich beſchenkt
worden war, wollte ſich am Chriſtfeſte der
kleinen Familie dankbar erzeigen, und machte
dem Hauſe ſeines Gönners ein Geſchenk mit
dieſem ganz eingerichteten Theater, das er eh¬
mals in müßigen Stunden zuſammen ge¬
baut, geſchnitzt und gemahlt hatte. Er war
es, der mit Hülfe eines Bedienten ſelbſt die
Puppen regierte und mit verſtellter Stimme
die verſchiedenen Rollen herſagte. Ihm ward
nicht ſchwer, den Vater zu bereden, der einem
Freunde aus Gefälligkeit zugeſtand, was er
ſeinen Kindern aus Überzeugung abgeſchla¬
gen hatte. Genug, das Theater ward wie¬

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[29/0037] einem Nachſpiele einen ganz friſch fertig ge¬ wordenen Hanswurſt zu produziren. Ein junger Mann von der Artillerie, mit vielen Talenten begabt, beſonders in mecha¬ niſchen Arbeiten geſchickt, der dem Vater während des Baues viele weſentliche Dienſte geleiſtet hatte und von ihm reichlich beſchenkt worden war, wollte ſich am Chriſtfeſte der kleinen Familie dankbar erzeigen, und machte dem Hauſe ſeines Gönners ein Geſchenk mit dieſem ganz eingerichteten Theater, das er eh¬ mals in müßigen Stunden zuſammen ge¬ baut, geſchnitzt und gemahlt hatte. Er war es, der mit Hülfe eines Bedienten ſelbſt die Puppen regierte und mit verſtellter Stimme die verſchiedenen Rollen herſagte. Ihm ward nicht ſchwer, den Vater zu bereden, der einem Freunde aus Gefälligkeit zugeſtand, was er ſeinen Kindern aus Überzeugung abgeſchla¬ gen hatte. Genug, das Theater ward wie¬

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre01_1795/37>, abgerufen am 21.11.2024.