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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795.

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gegrabenen Kochlöcher noch eine Spur zei¬
gen, dann wird alles bald umgepflügt seyn,
und die Gegenwart so vieler tausend rüsti¬
gen Menschen in dieser Gegend wird nur
noch in den Köpfen einiger alten Leute
spuken.

Philine fing an zu singen, und zog ihren
Freund zu einem Tanze in den Saal. Laß
uns, rief sie, da wir der Zeit nicht nachlau¬
fen können, wenn sie vorüber ist, sie wenig¬
stens als eine schöne Göttin, indem sie bey
uns vorbeyzieht, fröhlich und zierlich ver¬
ehren.

Sie hatten kaum einige Wendungen ge¬
macht, als Madam Melina durch den Saal
ging. Philine war boshaft genug, sie gleich¬
falls zum Tanze einzuladen, und sie dadurch
an die Mißgestalt zu erinnern, in welche sie
durch ihre Schwangerschaft versetzt war.

Wenn ich nur, sagte Philine hinter ihrem

gegrabenen Kochlöcher noch eine Spur zei¬
gen, dann wird alles bald umgepflügt ſeyn,
und die Gegenwart ſo vieler tauſend rüſti¬
gen Menſchen in dieſer Gegend wird nur
noch in den Köpfen einiger alten Leute
ſpuken.

Philine fing an zu ſingen, und zog ihren
Freund zu einem Tanze in den Saal. Laß
uns, rief ſie, da wir der Zeit nicht nachlau¬
fen können, wenn ſie vorüber iſt, ſie wenig¬
ſtens als eine ſchöne Göttin, indem ſie bey
uns vorbeyzieht, fröhlich und zierlich ver¬
ehren.

Sie hatten kaum einige Wendungen ge¬
macht, als Madam Melina durch den Saal
ging. Philine war boshaft genug, ſie gleich¬
falls zum Tanze einzuladen, und ſie dadurch
an die Mißgeſtalt zu erinnern, in welche ſie
durch ihre Schwangerſchaft verſetzt war.

Wenn ich nur, ſagte Philine hinter ihrem

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[164/0172] gegrabenen Kochlöcher noch eine Spur zei¬ gen, dann wird alles bald umgepflügt ſeyn, und die Gegenwart ſo vieler tauſend rüſti¬ gen Menſchen in dieſer Gegend wird nur noch in den Köpfen einiger alten Leute ſpuken. Philine fing an zu ſingen, und zog ihren Freund zu einem Tanze in den Saal. Laß uns, rief ſie, da wir der Zeit nicht nachlau¬ fen können, wenn ſie vorüber iſt, ſie wenig¬ ſtens als eine ſchöne Göttin, indem ſie bey uns vorbeyzieht, fröhlich und zierlich ver¬ ehren. Sie hatten kaum einige Wendungen ge¬ macht, als Madam Melina durch den Saal ging. Philine war boshaft genug, ſie gleich¬ falls zum Tanze einzuladen, und ſie dadurch an die Mißgeſtalt zu erinnern, in welche ſie durch ihre Schwangerſchaft verſetzt war. Wenn ich nur, ſagte Philine hinter ihrem

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre02_1795/172>, abgerufen am 24.11.2024.