kann, und die Rolle richtet sich nach ihm wie sie muß. Wie hat aber Shakespear seinen Hamlet vorgezeichnet? Ist er Ihnen denn so ganz unähnlich?
Zuförderst ist Hamlet blond, erwiederte Wilhelm.
Das heiß ich weit gesucht, sagte Aurelie. Woher schließen Sie das?
Als Däne, als Nordländer, ist er blond von Hause aus, und hat blaue Augen.
"Sollte Shakespear daran gedacht ha¬ ben?"
Bestimmt find' ich es nicht ausgedruckt, aber in Verbindung mit andern Stellen scheint es mir unwidersprechlich. Ihm wird das Fechten sauer, der Schweis läuft ihm vom Gesichte, und die Königinn spricht: er ist fett, laßt ihn zu Athem kommen. Kann man sich ihn da anders als blond und wohl¬ behäglich vorstellen, denn braune Leute sind
kann, und die Rolle richtet ſich nach ihm wie ſie muß. Wie hat aber Shakeſpear ſeinen Hamlet vorgezeichnet? Iſt er Ihnen denn ſo ganz unähnlich?
Zuförderſt iſt Hamlet blond, erwiederte Wilhelm.
Das heiß ich weit geſucht, ſagte Aurelie. Woher ſchließen Sie das?
Als Däne, als Nordländer, iſt er blond von Hauſe aus, und hat blaue Augen.
»Sollte Shakeſpear daran gedacht ha¬ ben?»
Beſtimmt find’ ich es nicht ausgedruckt, aber in Verbindung mit andern Stellen ſcheint es mir unwiderſprechlich. Ihm wird das Fechten ſauer, der Schweis läuft ihm vom Geſichte, und die Königinn ſpricht: er iſt fett, laßt ihn zu Athem kommen. Kann man ſich ihn da anders als blond und wohl¬ behäglich vorſtellen, denn braune Leute ſind
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kann, und die Rolle richtet ſich nach ihm
wie ſie muß. Wie hat aber Shakeſpear
ſeinen Hamlet vorgezeichnet? Iſt er Ihnen
denn ſo ganz unähnlich?
Zuförderſt iſt Hamlet blond, erwiederte
Wilhelm.
Das heiß ich weit geſucht, ſagte Aurelie.
Woher ſchließen Sie das?
Als Däne, als Nordländer, iſt er blond
von Hauſe aus, und hat blaue Augen.
»Sollte Shakeſpear daran gedacht ha¬
ben?»
Beſtimmt find’ ich es nicht ausgedruckt,
aber in Verbindung mit andern Stellen
ſcheint es mir unwiderſprechlich. Ihm wird
das Fechten ſauer, der Schweis läuft ihm
vom Geſichte, und die Königinn ſpricht: er
iſt fett, laßt ihn zu Athem kommen. Kann
man ſich ihn da anders als blond und wohl¬
behäglich vorſtellen, denn braune Leute ſind
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre03_1795/78>, abgerufen am 04.01.2025.
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