tes stand neben ihr und zählte Gold aus ei¬ ner Hand in die andere. Mignon und Felix lagen im Grase, jener ausgestreckt auf dem Rücken, dieser auf dem Gesichte. Philine trat hervor, und klatschte über den Kindern in die Hände, Mignon blieb unbeweglich, Felix sprang auf und floh vor Philinen. Erst lachte er im Laufen, als Philine ihn verfolg¬ te, dann schrie er ängstlich, als der Harfen¬ spieler mit großen, langsamen Schritten ihm nachging. Das Kind lief grade auf einen Teich loß; Wilhelm eilte ihm nach, aber zu spät, das Kind lag im Wasser! Wilhelm stand wie eingewurzelt. Nun sah er die schöne Amazone an der andern Seite des Teichs, sie streckte ihre rechte Hand gegen das Kind aus und ging am Ufer hin, das Kind durchstrich das Wasser in gerader Richtung auf den Finger zu, und folgte ihr nach, wie sie ging, endlich reichte sie ihm ihre Hand
tes ſtand neben ihr und zählte Gold aus ei¬ ner Hand in die andere. Mignon und Felix lagen im Graſe, jener ausgeſtreckt auf dem Rücken, dieſer auf dem Geſichte. Philine trat hervor, und klatſchte über den Kindern in die Hände, Mignon blieb unbeweglich, Felix ſprang auf und floh vor Philinen. Erſt lachte er im Laufen, als Philine ihn verfolg¬ te, dann ſchrie er ängſtlich, als der Harfen¬ ſpieler mit großen, langſamen Schritten ihm nachging. Das Kind lief grade auf einen Teich loß; Wilhelm eilte ihm nach, aber zu ſpät, das Kind lag im Waſſer! Wilhelm ſtand wie eingewurzelt. Nun ſah er die ſchöne Amazone an der andern Seite des Teichs, ſie ſtreckte ihre rechte Hand gegen das Kind aus und ging am Ufer hin, das Kind durchſtrich das Waſſer in gerader Richtung auf den Finger zu, und folgte ihr nach, wie ſie ging, endlich reichte ſie ihm ihre Hand
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tes ſtand neben ihr und zählte Gold aus ei¬
ner Hand in die andere. Mignon und Felix
lagen im Graſe, jener ausgeſtreckt auf dem
Rücken, dieſer auf dem Geſichte. Philine
trat hervor, und klatſchte über den Kindern
in die Hände, Mignon blieb unbeweglich,
Felix ſprang auf und floh vor Philinen. Erſt
lachte er im Laufen, als Philine ihn verfolg¬
te, dann ſchrie er ängſtlich, als der Harfen¬
ſpieler mit großen, langſamen Schritten ihm
nachging. Das Kind lief grade auf einen
Teich loß; Wilhelm eilte ihm nach, aber zu
ſpät, das Kind lag im Waſſer! Wilhelm
ſtand wie eingewurzelt. Nun ſah er die
ſchöne Amazone an der andern Seite des
Teichs, ſie ſtreckte ihre rechte Hand gegen das
Kind aus und ging am Ufer hin, das Kind
durchſtrich das Waſſer in gerader Richtung
auf den Finger zu, und folgte ihr nach, wie
ſie ging, endlich reichte ſie ihm ihre Hand
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/24>, abgerufen am 21.11.2024.
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