Dir verziehen seyn, da doch ohne sie unser Verhältnis in dieser Gegend nicht hätte so gut werden können.
Was das Äußere betraf, hätte er nun immer abreisen können, allein sein Gemüth war noch durch zwey Hindernisse gebunden. Man wollte ihm ein für allemal Mignons Körper nicht zeigen, als bey den Exequien, welche der Abbe zu halten gedachte, zu wel¬ cher Feyerlichkeit noch nicht alles bereit war. Auch war der Arzt, durch einen sonderbaren Brief des Landgeistlichen, abgerufen worden. Es betraf den Harfenspieler, von dessen Schicksalen Wilhelm näher unterrichtet seyn wollte.
In diesem Zustande fand er weder bey Tag noch bey Nacht Ruhe der Seele oder des Körpers. Wenn alles schlief, ging er in dem Hause hin und her. Die Gegenwart der alten bekannten Kunstwerke zog ihn an,
Dir verziehen ſeyn, da doch ohne ſie unſer Verhältnis in dieſer Gegend nicht hätte ſo gut werden können.
Was das Äußere betraf, hätte er nun immer abreiſen können, allein ſein Gemüth war noch durch zwey Hinderniſſe gebunden. Man wollte ihm ein für allemal Mignons Körper nicht zeigen, als bey den Exequien, welche der Abbé zu halten gedachte, zu wel¬ cher Feyerlichkeit noch nicht alles bereit war. Auch war der Arzt, durch einen ſonderbaren Brief des Landgeiſtlichen, abgerufen worden. Es betraf den Harfenſpieler, von deſſen Schickſalen Wilhelm näher unterrichtet ſeyn wollte.
In dieſem Zuſtande fand er weder bey Tag noch bey Nacht Ruhe der Seele oder des Körpers. Wenn alles ſchlief, ging er in dem Hauſe hin und her. Die Gegenwart der alten bekannten Kunſtwerke zog ihn an,
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Dir verziehen ſeyn, da doch ohne ſie unſer
Verhältnis in dieſer Gegend nicht hätte ſo
gut werden können.
Was das Äußere betraf, hätte er nun
immer abreiſen können, allein ſein Gemüth
war noch durch zwey Hinderniſſe gebunden.
Man wollte ihm ein für allemal Mignons
Körper nicht zeigen, als bey den Exequien,
welche der Abbé zu halten gedachte, zu wel¬
cher Feyerlichkeit noch nicht alles bereit war.
Auch war der Arzt, durch einen ſonderbaren
Brief des Landgeiſtlichen, abgerufen worden.
Es betraf den Harfenſpieler, von deſſen
Schickſalen Wilhelm näher unterrichtet ſeyn
wollte.
In dieſem Zuſtande fand er weder bey
Tag noch bey Nacht Ruhe der Seele oder
des Körpers. Wenn alles ſchlief, ging er in
dem Hauſe hin und her. Die Gegenwart
der alten bekannten Kunſtwerke zog ihn an,
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 402. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/406>, abgerufen am 22.11.2024.
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