Denn so lange sie lebt verwindet sie schwer- lich die Schande.
Alles hab' ich euch jetzt gebeichtet, dessen ich irgend Mich zu erinnern vermag, was meine Seele beschweret. Sprechet mich los! Ich bitte drum; ich werde mit Demuth Jede Buße vollbringen, die schwerste, die ihr mir auflegt.
Grimbart wußte sich schon in solchen Fäl- len zu nehmen, Brach ein Reischen am Wege, dann sprach er: Oheim, nun schlagt euch Dreymal über den Rücken mit diesem Reis- chen, und legt es,
Denn so lange sie lebt verwindet sie schwer- lich die Schande.
Alles hab' ich euch jetzt gebeichtet, dessen ich irgend Mich zu erinnern vermag, was meine Seele beschweret. Sprechet mich los! Ich bitte drum; ich werde mit Demuth Jede Buße vollbringen, die schwerste, die ihr mir auflegt.
Grimbart wußte sich schon in solchen Faͤl- len zu nehmen, Brach ein Reischen am Wege, dann sprach er: Oheim, nun schlagt euch Dreymal uͤber den Ruͤcken mit diesem Reis- chen, und legt es,
<TEI><text><body><div><divtype="poem"><lgtype="poem"><lgn="9"><pbfacs="#f0119"n="111"/><l>Denn so lange sie lebt verwindet sie schwer-<lb/><spacedim="horizontal"/>lich die Schande.</l><lb/></lg><lgn="10"><l>Alles hab' ich euch jetzt gebeichtet, dessen<lb/><spacedim="horizontal"/>ich irgend</l><lb/><l>Mich zu erinnern vermag, was meine Seele<lb/><spacedim="horizontal"/>beschweret.</l><lb/><l>Sprechet mich los! Ich bitte drum; ich werde<lb/><spacedim="horizontal"/>mit Demuth</l><lb/><l>Jede Buße vollbringen, die schwerste, die ihr<lb/><spacedim="horizontal"/>mir auflegt.</l><lb/></lg><lgn="11"><l>Grimbart wußte sich schon in solchen Faͤl-<lb/><spacedim="horizontal"/>len zu nehmen,</l><lb/><l>Brach ein Reischen am Wege, dann sprach er:<lb/><spacedim="horizontal"/>Oheim, nun schlagt euch</l><lb/><l>Dreymal uͤber den Ruͤcken mit diesem Reis-<lb/><spacedim="horizontal"/>chen, und legt es,</l><lb/></lg></lg></div></div></body></text></TEI>
[111/0119]
Denn so lange sie lebt verwindet sie schwer-
lich die Schande.
Alles hab' ich euch jetzt gebeichtet, dessen
ich irgend
Mich zu erinnern vermag, was meine Seele
beschweret.
Sprechet mich los! Ich bitte drum; ich werde
mit Demuth
Jede Buße vollbringen, die schwerste, die ihr
mir auflegt.
Grimbart wußte sich schon in solchen Faͤl-
len zu nehmen,
Brach ein Reischen am Wege, dann sprach er:
Oheim, nun schlagt euch
Dreymal uͤber den Ruͤcken mit diesem Reis-
chen, und legt es,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Friedrich von Fuchs, Reineke-Fuchs-Sammlung: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-09-02T14:50:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-09-02T14:50:32Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: gekennzeichnet;
Druckfehler: dokumentiert;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: keine Angabe;
I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert;
Kolumnentitel: gekennzeichnet;
Kustoden: gekennzeichnet;
langes s (ſ): als s transkribiert;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: wie Vorlage;
u/v bzw. U/V: keine Angabe;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/119>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.