Reinecke hört es und eilte hinaus, und sagte: mein Lieber, Lampe bittet euch sehr ihm zu vergeben; er freut sich Drinn mit seiner Frau Muhme, das werdet ihr, sagt er, ihm gönnen. Gehet sachte voraus! Denn Ermelyn, seine Frau Muhme, Läßt ihn sobald nicht hinweg; ihr werdet die Freude nicht stören.
Da versetzte Bellyn: Ich hörte schreyen, was war es? Lampen hört ich, er rief mir: Bellyn! zu Hülfe! zu Hülfe! Habt ihr ihm etwas Uebels gethan? Da sag- te der kluge Reinecke: Höret mich recht: Ich sprach von meiner gelobten
Reinecke hoͤrt es und eilte hinaus, und sagte: mein Lieber, Lampe bittet euch sehr ihm zu vergeben; er freut sich Drinn mit seiner Frau Muhme, das werdet ihr, sagt er, ihm goͤnnen. Gehet sachte voraus! Denn Ermelyn, seine Frau Muhme, Laͤßt ihn sobald nicht hinweg; ihr werdet die Freude nicht stoͤren.
Da versetzte Bellyn: Ich hoͤrte schreyen, was war es? Lampen hoͤrt ich, er rief mir: Bellyn! zu Huͤlfe! zu Huͤlfe! Habt ihr ihm etwas Uebels gethan? Da sag- te der kluge Reinecke: Hoͤret mich recht: Ich sprach von meiner gelobten
<TEI><text><body><div><divtype="poem"><lgtype="poem"><lgn="21"><pbfacs="#f0229"n="221"/><l>Reinecke hoͤrt es und eilte hinaus, und sagte:<lb/><spacedim="horizontal"/>mein Lieber,</l><lb/><l>Lampe bittet euch sehr ihm zu vergeben; er<lb/><spacedim="horizontal"/>freut sich</l><lb/><l>Drinn mit seiner Frau Muhme, das werdet<lb/><spacedim="horizontal"/>ihr, sagt er, ihm goͤnnen.</l><lb/><l>Gehet sachte voraus! Denn Ermelyn, seine<lb/><spacedim="horizontal"/>Frau Muhme,</l><lb/><l>Laͤßt ihn sobald nicht hinweg; ihr werdet die<lb/><spacedim="horizontal"/>Freude nicht stoͤren.</l><lb/></lg><lgn="22"><l>Da versetzte Bellyn: Ich hoͤrte schreyen, was<lb/><spacedim="horizontal"/>war es?</l><lb/><l>Lampen hoͤrt ich, er rief mir: Bellyn! zu<lb/><spacedim="horizontal"/>Huͤlfe! zu Huͤlfe!</l><lb/><l>Habt ihr ihm etwas Uebels gethan? Da sag-<lb/><spacedim="horizontal"/>te der kluge</l><lb/><l>Reinecke: Hoͤret mich recht: Ich sprach von<lb/><spacedim="horizontal"/>meiner gelobten</l><lb/></lg></lg></div></div></body></text></TEI>
[221/0229]
Reinecke hoͤrt es und eilte hinaus, und sagte:
mein Lieber,
Lampe bittet euch sehr ihm zu vergeben; er
freut sich
Drinn mit seiner Frau Muhme, das werdet
ihr, sagt er, ihm goͤnnen.
Gehet sachte voraus! Denn Ermelyn, seine
Frau Muhme,
Laͤßt ihn sobald nicht hinweg; ihr werdet die
Freude nicht stoͤren.
Da versetzte Bellyn: Ich hoͤrte schreyen, was
war es?
Lampen hoͤrt ich, er rief mir: Bellyn! zu
Huͤlfe! zu Huͤlfe!
Habt ihr ihm etwas Uebels gethan? Da sag-
te der kluge
Reinecke: Hoͤret mich recht: Ich sprach von
meiner gelobten
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Friedrich von Fuchs, Reineke-Fuchs-Sammlung: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-09-02T14:50:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-09-02T14:50:32Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: gekennzeichnet;
Druckfehler: dokumentiert;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: keine Angabe;
I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert;
Kolumnentitel: gekennzeichnet;
Kustoden: gekennzeichnet;
langes s (ſ): als s transkribiert;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: wie Vorlage;
u/v bzw. U/V: keine Angabe;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/229>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.