Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).Gute Priester sind täglich und stündlich im Aber ich kenne denn auch die bekappten, sie plärren und plappern Immer zum Scheine so fort, und suchen immer die Reichen; Wissen den Leuten zu schmeicheln und gehn am liebsten zu Gaste. Bittet man Einen, so kommt auch der Zweyte; da finden sich weiter Noch zu diesen zwey oder drey. Und wer in dem Kloster Gute Priester sind taͤglich und stuͤndlich im Aber ich kenne denn auch die bekappten, sie plaͤrren und plappern Immer zum Scheine so fort, und suchen immer die Reichen; Wissen den Leuten zu schmeicheln und gehn am liebsten zu Gaste. Bittet man Einen, so kommt auch der Zweyte; da finden sich weiter Noch zu diesen zwey oder drey. Und wer in dem Kloster <TEI> <text> <body> <div> <div type="poem"> <lg type="poem"> <lg n="14"> <pb facs="#f0300" n="292"/> <l>Gute Priester sind taͤglich und stuͤndlich im<lb/><space dim="horizontal"/>Dienste des Herren</l><lb/> <l>Fleißig begriffen, und uͤben das Gute; der hei-<lb/><space dim="horizontal"/>ligen Kirche</l><lb/> <l>Sind sie nuͤtze; sie wissen die Layen durch gu-<lb/><space dim="horizontal"/>tes Exempel</l><lb/> <l>Auf dem Wege des Heils zur rechten Pforte<lb/><space dim="horizontal"/>zu leiten.</l><lb/> </lg> <lg n="15"> <l>Aber ich kenne denn auch die bekappten,<lb/><space dim="horizontal"/>sie plaͤrren und plappern</l><lb/> <l>Immer zum Scheine so fort, und suchen immer<lb/><space dim="horizontal"/>die Reichen;</l><lb/> <l>Wissen den Leuten zu schmeicheln und gehn am<lb/><space dim="horizontal"/>liebsten zu Gaste.</l><lb/> <l>Bittet man Einen, so kommt auch der Zweyte;<lb/><space dim="horizontal"/>da finden sich weiter</l><lb/> <l>Noch zu diesen zwey oder drey. Und wer in<lb/><space dim="horizontal"/>dem Kloster</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [292/0300]
Gute Priester sind taͤglich und stuͤndlich im
Dienste des Herren
Fleißig begriffen, und uͤben das Gute; der hei-
ligen Kirche
Sind sie nuͤtze; sie wissen die Layen durch gu-
tes Exempel
Auf dem Wege des Heils zur rechten Pforte
zu leiten.
Aber ich kenne denn auch die bekappten,
sie plaͤrren und plappern
Immer zum Scheine so fort, und suchen immer
die Reichen;
Wissen den Leuten zu schmeicheln und gehn am
liebsten zu Gaste.
Bittet man Einen, so kommt auch der Zweyte;
da finden sich weiter
Noch zu diesen zwey oder drey. Und wer in
dem Kloster
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/300>, abgerufen am 26.06.2024. |