Wenige finden sich wahrlich, nicht sieben, wel- che der Vorschrift Ihres Ordens gemäß ein heiliges Leben beweisen. Und so ist der geistliche Stand gar schwach und gebrechlich.
Oheim! sagte der Dachs, ich find es be- sonders, ihr beichtet Fremde Sünden. Was will es euch helfen? Mich dünket, es wären Eurer eignen genug. Und sagt mir, Oheim, was habt ihr Um die Geistlichkeit euch zu bekümmern, und dieses und jenes? Seine Bürde mag jeglicher tragen, und jeg- licher gebe Red und Antwort wie er in seinem Stande die Pflichten Zu erfüllen strebt; dem soll sich niemand ent- ziehen,
Wenige finden sich wahrlich, nicht sieben, wel- che der Vorschrift Ihres Ordens gemaͤß ein heiliges Leben beweisen. Und so ist der geistliche Stand gar schwach und gebrechlich.
Oheim! sagte der Dachs, ich find es be- sonders, ihr beichtet Fremde Suͤnden. Was will es euch helfen? Mich duͤnket, es waͤren Eurer eignen genug. Und sagt mir, Oheim, was habt ihr Um die Geistlichkeit euch zu bekuͤmmern, und dieses und jenes? Seine Buͤrde mag jeglicher tragen, und jeg- licher gebe Red und Antwort wie er in seinem Stande die Pflichten Zu erfuͤllen strebt; dem soll sich niemand ent- ziehen,
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Wenige finden sich wahrlich, nicht sieben, wel-
che der Vorschrift
Ihres Ordens gemaͤß ein heiliges Leben beweisen.
Und so ist der geistliche Stand gar schwach
und gebrechlich.
Oheim! sagte der Dachs, ich find es be-
sonders, ihr beichtet
Fremde Suͤnden. Was will es euch helfen?
Mich duͤnket, es waͤren
Eurer eignen genug. Und sagt mir, Oheim,
was habt ihr
Um die Geistlichkeit euch zu bekuͤmmern, und
dieses und jenes?
Seine Buͤrde mag jeglicher tragen, und jeg-
licher gebe
Red und Antwort wie er in seinem Stande
die Pflichten
Zu erfuͤllen strebt; dem soll sich niemand ent-
ziehen,
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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/302>, abgerufen am 22.11.2024.
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