Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).Hol ihn herauf versetzte der eine: ich halte Reinecke sagte darauf: bedenkt genauer die Folgen Und ihr findet gewiß, wie heilsam die Schlä- ge gewesen. Ich für meine Person mag lieber dergleichen entbehren, Und wie die Sache stand, so mußte wohl ei- nes von beyden Hol ihn herauf versetzte der eine: ich halte Reinecke sagte darauf: bedenkt genauer die Folgen Und ihr findet gewiß, wie heilsam die Schlaͤ- ge gewesen. Ich fuͤr meine Person mag lieber dergleichen entbehren, Und wie die Sache stand, so mußte wohl ei- nes von beyden <TEI> <text> <body> <div> <div type="poem"> <lg type="poem"> <lg n="3"> <pb facs="#f0426" n="418"/> <l>Hol ihn herauf versetzte der eine: ich halte<lb/><space dim="horizontal"/>mich fertig</l><lb/> <l>Und empfang ihn am Rand', er soll uns die<lb/><space dim="horizontal"/>Laͤmmer bezahlen!</l><lb/> <l>Wie er mich aber empfing, das war ein Jam-<lb/><space dim="horizontal"/>mer! Es fielen</l><lb/> <l>Schlaͤg auf Schlaͤge mir uͤber den Pelz, ich<lb/><space dim="horizontal"/>hatte mein Leben</l><lb/> <l>Keinen traurigern Tag, und kaum entrann ich<lb/><space dim="horizontal"/>dem Tode.</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Reinecke sagte darauf: bedenkt genauer<lb/><space dim="horizontal"/>die Folgen</l><lb/> <l>Und ihr findet gewiß, wie heilsam die Schlaͤ-<lb/><space dim="horizontal"/>ge gewesen.</l><lb/> <l>Ich fuͤr meine Person mag lieber dergleichen<lb/><space dim="horizontal"/>entbehren,</l><lb/> <l>Und wie die Sache stand, so mußte wohl ei-<lb/><space dim="horizontal"/>nes von beyden</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [418/0426]
Hol ihn herauf versetzte der eine: ich halte
mich fertig
Und empfang ihn am Rand', er soll uns die
Laͤmmer bezahlen!
Wie er mich aber empfing, das war ein Jam-
mer! Es fielen
Schlaͤg auf Schlaͤge mir uͤber den Pelz, ich
hatte mein Leben
Keinen traurigern Tag, und kaum entrann ich
dem Tode.
Reinecke sagte darauf: bedenkt genauer
die Folgen
Und ihr findet gewiß, wie heilsam die Schlaͤ-
ge gewesen.
Ich fuͤr meine Person mag lieber dergleichen
entbehren,
Und wie die Sache stand, so mußte wohl ei-
nes von beyden
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/426 |
Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 418. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/426>, abgerufen am 16.07.2024. |