Seyd willkommen! verzeiht mir! Ich habe Vesper gelesen; Darum ließ ich euch warten. Ich dank euch, daß Ihr gekommen, Denn es nutzt mir gewiß bey Hofe; so darf ich es hoffen. Seyd zu jeglicher Stunde, mein Oheim, will- kommen! Indessen Bleibt der Tadel für den, der Euch die Reise befohlen; Denn sie ist weit und beschwerlich. O Him- mel, wie ihr erhitzt seyd! Eure Haare sind naß und euer Odem be- klommen. Hatte der mächtige König sonst keinen Boten zu senden, Als den edelsten Mann, den er am meisten erhöhet? Aber so sollt es wohl seyn zu meinem Vor- theil: ich bitte,
Seyd willkommen! verzeiht mir! Ich habe Vesper gelesen; Darum ließ ich euch warten. Ich dank euch, daß Ihr gekommen, Denn es nutzt mir gewiß bey Hofe; so darf ich es hoffen. Seyd zu jeglicher Stunde, mein Oheim, will- kommen! Indessen Bleibt der Tadel fuͤr den, der Euch die Reise befohlen; Denn sie ist weit und beschwerlich. O Him- mel, wie ihr erhitzt seyd! Eure Haare sind naß und euer Odem be- klommen. Hatte der maͤchtige Koͤnig sonst keinen Boten zu senden, Als den edelsten Mann, den er am meisten erhoͤhet? Aber so sollt es wohl seyn zu meinem Vor- theil: ich bitte,
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Seyd willkommen! verzeiht mir! Ich habe
Vesper gelesen;
Darum ließ ich euch warten. Ich dank euch,
daß Ihr gekommen,
Denn es nutzt mir gewiß bey Hofe; so darf
ich es hoffen.
Seyd zu jeglicher Stunde, mein Oheim, will-
kommen! Indessen
Bleibt der Tadel fuͤr den, der Euch die Reise
befohlen;
Denn sie ist weit und beschwerlich. O Him-
mel, wie ihr erhitzt seyd!
Eure Haare sind naß und euer Odem be-
klommen.
Hatte der maͤchtige Koͤnig sonst keinen Boten
zu senden,
Als den edelsten Mann, den er am meisten
erhoͤhet?
Aber so sollt es wohl seyn zu meinem Vor-
theil: ich bitte,
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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/49>, abgerufen am 21.11.2024.
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