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Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809.

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den, ehe sie sich in den Wagen setzten, eine
Strecke zu Fuß begleitet hatten, wurden ei¬
nig noch einen Spazirgang nach den Tei¬
chen zu machen. Ein Kahn war angekom¬
men, den Eduard mit ansehnlichen Kosten
aus der Ferne verschrieben hatte. Man wollte
versuchen, ob er sich leicht bewegen und len¬
ken lasse.

Er war am Ufer des mittelsten Teiches
nicht weit von einigen alten Eichbäumen ange¬
bunden, auf die man schon bey künftigen
Anlagen gerechnet hatte. Hier sollte ein Lan¬
dungsplatz angebracht, unter den Bäumen ein
architectonischer Ruhesitz aufgeführt werden,
wonach diejenigen die über den See fahren,
zu steuern hätten.

Wo wird man denn nun drüben die Lan¬
dung am besten anlegen? fragte Eduard. Ich
sollte denken bey meinen Platanen.

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den, ehe ſie ſich in den Wagen ſetzten, eine
Strecke zu Fuß begleitet hatten, wurden ei¬
nig noch einen Spazirgang nach den Tei¬
chen zu machen. Ein Kahn war angekom¬
men, den Eduard mit anſehnlichen Koſten
aus der Ferne verſchrieben hatte. Man wollte
verſuchen, ob er ſich leicht bewegen und len¬
ken laſſe.

Er war am Ufer des mittelſten Teiches
nicht weit von einigen alten Eichbaͤumen ange¬
bunden, auf die man ſchon bey kuͤnftigen
Anlagen gerechnet hatte. Hier ſollte ein Lan¬
dungsplatz angebracht, unter den Baͤumen ein
architectoniſcher Ruheſitz aufgefuͤhrt werden,
wonach diejenigen die uͤber den See fahren,
zu ſteuern haͤtten.

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dung am beſten anlegen? fragte Eduard. Ich
ſollte denken bey meinen Platanen.

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[211/0216] den, ehe ſie ſich in den Wagen ſetzten, eine Strecke zu Fuß begleitet hatten, wurden ei¬ nig noch einen Spazirgang nach den Tei¬ chen zu machen. Ein Kahn war angekom¬ men, den Eduard mit anſehnlichen Koſten aus der Ferne verſchrieben hatte. Man wollte verſuchen, ob er ſich leicht bewegen und len¬ ken laſſe. Er war am Ufer des mittelſten Teiches nicht weit von einigen alten Eichbaͤumen ange¬ bunden, auf die man ſchon bey kuͤnftigen Anlagen gerechnet hatte. Hier ſollte ein Lan¬ dungsplatz angebracht, unter den Baͤumen ein architectoniſcher Ruheſitz aufgefuͤhrt werden, wonach diejenigen die uͤber den See fahren, zu ſteuern haͤtten. Wo wird man denn nun druͤben die Lan¬ dung am beſten anlegen? fragte Eduard. Ich ſollte denken bey meinen Platanen. 14 *

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809/216>, abgerufen am 27.11.2024.