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Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 2. Tübingen, 1809.

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"Wie kann der Character, die Eigenthüm¬
lichkeit des Menschen, mit der Lebensart be¬
stehen?

"Das Eigenthümliche müßte durch die
Lebensart erst recht hervorgehoben werden.
Das Bedeutende will Jedermann, nur soll es
nicht unbequem seyn."

"Die größten Vortheile im Leben über¬
haupt wie in der Gesellschaft hat ein gebil¬
deter Soldat."

"Rohe Kriegsleute gehen wenigstens nicht
aus ihrem Character, und weil doch meist
hinter der Stärke eine Gutmüthigkeit verbor¬
gen liegt, so ist im Nothfall auch mit ihnen
auszukommen."

"Niemand ist lästiger als ein täppischer
Mensch vom Civilstande. Von ihm könnte

7 *

„Wie kann der Character, die Eigenthuͤm¬
lichkeit des Menſchen, mit der Lebensart be¬
ſtehen?

„Das Eigenthuͤmliche muͤßte durch die
Lebensart erſt recht hervorgehoben werden.
Das Bedeutende will Jedermann, nur ſoll es
nicht unbequem ſeyn.“

„Die groͤßten Vortheile im Leben uͤber¬
haupt wie in der Geſellſchaft hat ein gebil¬
deter Soldat.“

„Rohe Kriegsleute gehen wenigſtens nicht
aus ihrem Character, und weil doch meiſt
hinter der Staͤrke eine Gutmuͤthigkeit verbor¬
gen liegt, ſo iſt im Nothfall auch mit ihnen
auszukommen.“

„Niemand iſt laͤſtiger als ein taͤppiſcher
Menſch vom Civilſtande. Von ihm koͤnnte

7 *
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[99/0102] „Wie kann der Character, die Eigenthuͤm¬ lichkeit des Menſchen, mit der Lebensart be¬ ſtehen? „Das Eigenthuͤmliche muͤßte durch die Lebensart erſt recht hervorgehoben werden. Das Bedeutende will Jedermann, nur ſoll es nicht unbequem ſeyn.“ „Die groͤßten Vortheile im Leben uͤber¬ haupt wie in der Geſellſchaft hat ein gebil¬ deter Soldat.“ „Rohe Kriegsleute gehen wenigſtens nicht aus ihrem Character, und weil doch meiſt hinter der Staͤrke eine Gutmuͤthigkeit verbor¬ gen liegt, ſo iſt im Nothfall auch mit ihnen auszukommen.“ „Niemand iſt laͤſtiger als ein taͤppiſcher Menſch vom Civilſtande. Von ihm koͤnnte 7 *

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 2. Tübingen, 1809, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw02_1809/102>, abgerufen am 21.11.2024.