Sie fragte daher den Lord, wo es ihm denn am besten gefalle, und wo er nun seine Wohnung aufschlagen würde, wenn er zu wählen hätte. Da wußte er denn mehr als Eine schöne Gegend vorzuzeigen, und was ihm dort widerfahren, um sie ihm lieb und werth zu machen, in seinem eigens accentuirten Fran¬ zösisch gar behaglich mitzutheilen.
Auf die Frage hingegen, wo er sich denn jetzt gewöhnlich aufhalte, wohin er am lieb¬ sten zurückkehre, ließ er sich ganz unbewun¬ den, doch den Frauen unerwartet, also ver¬ nehmen.
Ich habe mir nun angewöhnt überall zu Hause zu seyn und finde zuletzt nichts be¬ quemer, als daß andre für mich bauen, pflan¬ zen und sich häuslich bemühen. Nach mei¬ nen eigenen Besitzungen sehne ich mich nicht zurück, theils aus politischen Ursachen, vorzüg¬ lich aber weil mein Sohn, für den ich alles
Sie fragte daher den Lord, wo es ihm denn am beſten gefalle, und wo er nun ſeine Wohnung aufſchlagen wuͤrde, wenn er zu waͤhlen haͤtte. Da wußte er denn mehr als Eine ſchoͤne Gegend vorzuzeigen, und was ihm dort widerfahren, um ſie ihm lieb und werth zu machen, in ſeinem eigens accentuirten Fran¬ zoͤſiſch gar behaglich mitzutheilen.
Auf die Frage hingegen, wo er ſich denn jetzt gewoͤhnlich aufhalte, wohin er am lieb¬ ſten zuruͤckkehre, ließ er ſich ganz unbewun¬ den, doch den Frauen unerwartet, alſo ver¬ nehmen.
Ich habe mir nun angewoͤhnt uͤberall zu Hauſe zu ſeyn und finde zuletzt nichts be¬ quemer, als daß andre fuͤr mich bauen, pflan¬ zen und ſich haͤuslich bemuͤhen. Nach mei¬ nen eigenen Beſitzungen ſehne ich mich nicht zuruͤck, theils aus politiſchen Urſachen, vorzuͤg¬ lich aber weil mein Sohn, fuͤr den ich alles
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Sie fragte daher den Lord, wo es ihm
denn am beſten gefalle, und wo er nun ſeine
Wohnung aufſchlagen wuͤrde, wenn er zu
waͤhlen haͤtte. Da wußte er denn mehr als
Eine ſchoͤne Gegend vorzuzeigen, und was ihm
dort widerfahren, um ſie ihm lieb und werth
zu machen, in ſeinem eigens accentuirten Fran¬
zoͤſiſch gar behaglich mitzutheilen.
Auf die Frage hingegen, wo er ſich denn
jetzt gewoͤhnlich aufhalte, wohin er am lieb¬
ſten zuruͤckkehre, ließ er ſich ganz unbewun¬
den, doch den Frauen unerwartet, alſo ver¬
nehmen.
Ich habe mir nun angewoͤhnt uͤberall zu
Hauſe zu ſeyn und finde zuletzt nichts be¬
quemer, als daß andre fuͤr mich bauen, pflan¬
zen und ſich haͤuslich bemuͤhen. Nach mei¬
nen eigenen Beſitzungen ſehne ich mich nicht
zuruͤck, theils aus politiſchen Urſachen, vorzuͤg¬
lich aber weil mein Sohn, fuͤr den ich alles
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Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 2. Tübingen, 1809, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw02_1809/191>, abgerufen am 21.11.2024.
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