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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783.

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nachmachen sollte, sondern sahe immer dar-
über weg. Wenn ihm der Vater die Hand
führte, so hielt er sie bald zu fest, bald zu
lose, daß derselbe ganz verdrüßlich wurde,
und sagte: er wolle sich gar nicht mehr um
ihn bekümmern. Er würde es zu spät be-
reuen, daß er das Schreiben nicht habe ler-
nen wollen. Man ließ ihn eine geraume Zeit
so gehen, ohne ihm wieder vom Schreiben
was zu sagen.

Endlich kam er einmal zu Dorchen, das
erst fünf Jahre alt war, und schon artig
schreiben und Geschriebenes sehr gut lesen
konnte, da er im achten Jahre noch keinen
Buchstaben zu machen im Stande war. Da
schämte er sich, und fragte, wie es doch das
gemacht hätte, daß es so bald hätte schrei-
ben gelernt? Dorchen sagte: das hab' ich
meinem lieben Vater zu danken. Der sagte
oft zu mir: Kind, fang beyzeiten an. Lerne

nur
H

nachmachen ſollte, ſondern ſahe immer dar-
uͤber weg. Wenn ihm der Vater die Hand
fuͤhrte, ſo hielt er ſie bald zu feſt, bald zu
loſe, daß derſelbe ganz verdruͤßlich wurde,
und ſagte: er wolle ſich gar nicht mehr um
ihn bekuͤmmern. Er wuͤrde es zu ſpaͤt be-
reuen, daß er das Schreiben nicht habe ler-
nen wollen. Man ließ ihn eine geraume Zeit
ſo gehen, ohne ihm wieder vom Schreiben
was zu ſagen.

Endlich kam er einmal zu Dorchen, das
erſt fuͤnf Jahre alt war, und ſchon artig
ſchreiben und Geſchriebenes ſehr gut leſen
konnte, da er im achten Jahre noch keinen
Buchſtaben zu machen im Stande war. Da
ſchaͤmte er ſich, und fragte, wie es doch das
gemacht haͤtte, daß es ſo bald haͤtte ſchrei-
ben gelernt? Dorchen ſagte: das hab’ ich
meinem lieben Vater zu danken. Der ſagte
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[113/0135] nachmachen ſollte, ſondern ſahe immer dar- uͤber weg. Wenn ihm der Vater die Hand fuͤhrte, ſo hielt er ſie bald zu feſt, bald zu loſe, daß derſelbe ganz verdruͤßlich wurde, und ſagte: er wolle ſich gar nicht mehr um ihn bekuͤmmern. Er wuͤrde es zu ſpaͤt be- reuen, daß er das Schreiben nicht habe ler- nen wollen. Man ließ ihn eine geraume Zeit ſo gehen, ohne ihm wieder vom Schreiben was zu ſagen. Endlich kam er einmal zu Dorchen, das erſt fuͤnf Jahre alt war, und ſchon artig ſchreiben und Geſchriebenes ſehr gut leſen konnte, da er im achten Jahre noch keinen Buchſtaben zu machen im Stande war. Da ſchaͤmte er ſich, und fragte, wie es doch das gemacht haͤtte, daß es ſo bald haͤtte ſchrei- ben gelernt? Dorchen ſagte: das hab’ ich meinem lieben Vater zu danken. Der ſagte oft zu mir: Kind, fang beyzeiten an. Lerne nur H

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Zitationshilfe: Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783/135>, abgerufen am 21.11.2024.