Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783.

Bild:
<< vorherige Seite

rast ist, und wo du sie mit deiner Hand fan-
gen sollst. Nun, wenn Sie mitgehen, sprach
Hänschen, so gehe ich auch mit.

Der andere Abend kam, und sie giengen
gegen halb zehn Uhr heraus. Hänschen
mußte sein Fangeisen mitnehmen, womit er
die Schmetterlinge fieng. Der Vater führ-
te ihn nach der Aaskuhle, wo das todte Vieh
abgezogen wird. Sie sahen sie schon von
ferne, als kleine blaue Flämmchen, auf und
nieder hüpfen. Hänschen wollte davon lau-
fen. Kind, sagte der Vater, du wirst doch
nicht glauben, daß ich dich ins Unglück füh-
ren will. Wenn ichs nicht besser wüßte, so
würde ich dich nicht mitgenommen haben.
Der Knabe wurde dreister, und indem kamen
ein Paar auf sie zugehüpft. Giebs Fangei-
sen her, sagte der Vater. Schnapp hatte
er eins weg. Nun lief Hänschen selbst hin-
ter her, und fieng noch einige. Weil es

aber

raſt iſt, und wo du ſie mit deiner Hand fan-
gen ſollſt. Nun, wenn Sie mitgehen, ſprach
Haͤnschen, ſo gehe ich auch mit.

Der andere Abend kam, und ſie giengen
gegen halb zehn Uhr heraus. Haͤnschen
mußte ſein Fangeiſen mitnehmen, womit er
die Schmetterlinge fieng. Der Vater fuͤhr-
te ihn nach der Aaskuhle, wo das todte Vieh
abgezogen wird. Sie ſahen ſie ſchon von
ferne, als kleine blaue Flaͤmmchen, auf und
nieder huͤpfen. Haͤnschen wollte davon lau-
fen. Kind, ſagte der Vater, du wirſt doch
nicht glauben, daß ich dich ins Ungluͤck fuͤh-
ren will. Wenn ichs nicht beſſer wuͤßte, ſo
wuͤrde ich dich nicht mitgenommen haben.
Der Knabe wurde dreiſter, und indem kamen
ein Paar auf ſie zugehuͤpft. Giebs Fangei-
ſen her, ſagte der Vater. Schnapp hatte
er eins weg. Nun lief Haͤnschen ſelbſt hin-
ter her, und fieng noch einige. Weil es

aber
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0163" n="141"/>
ra&#x017F;t i&#x017F;t, und wo du &#x017F;ie mit deiner Hand fan-<lb/>
gen &#x017F;oll&#x017F;t. Nun, wenn Sie mitgehen, &#x017F;prach<lb/>
Ha&#x0364;nschen, &#x017F;o gehe ich auch mit.</p><lb/>
        <p>Der andere Abend kam, und &#x017F;ie giengen<lb/>
gegen halb zehn Uhr heraus. Ha&#x0364;nschen<lb/>
mußte &#x017F;ein Fangei&#x017F;en mitnehmen, womit er<lb/>
die Schmetterlinge fieng. Der Vater fu&#x0364;hr-<lb/>
te ihn nach der Aaskuhle, wo das todte Vieh<lb/>
abgezogen wird. Sie &#x017F;ahen &#x017F;ie &#x017F;chon von<lb/>
ferne, als kleine blaue Fla&#x0364;mmchen, auf und<lb/>
nieder hu&#x0364;pfen. Ha&#x0364;nschen wollte davon lau-<lb/>
fen. Kind, &#x017F;agte der Vater, du wir&#x017F;t doch<lb/>
nicht glauben, daß ich dich ins Unglu&#x0364;ck fu&#x0364;h-<lb/>
ren will. Wenn ichs nicht be&#x017F;&#x017F;er wu&#x0364;ßte, &#x017F;o<lb/>
wu&#x0364;rde ich dich nicht mitgenommen haben.<lb/>
Der Knabe wurde drei&#x017F;ter, und indem kamen<lb/>
ein Paar auf &#x017F;ie zugehu&#x0364;pft. Giebs Fangei-<lb/>
&#x017F;en her, &#x017F;agte der Vater. Schnapp hatte<lb/>
er eins weg. Nun lief Ha&#x0364;nschen &#x017F;elb&#x017F;t hin-<lb/>
ter her, und fieng noch einige. Weil es<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">aber</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[141/0163] raſt iſt, und wo du ſie mit deiner Hand fan- gen ſollſt. Nun, wenn Sie mitgehen, ſprach Haͤnschen, ſo gehe ich auch mit. Der andere Abend kam, und ſie giengen gegen halb zehn Uhr heraus. Haͤnschen mußte ſein Fangeiſen mitnehmen, womit er die Schmetterlinge fieng. Der Vater fuͤhr- te ihn nach der Aaskuhle, wo das todte Vieh abgezogen wird. Sie ſahen ſie ſchon von ferne, als kleine blaue Flaͤmmchen, auf und nieder huͤpfen. Haͤnschen wollte davon lau- fen. Kind, ſagte der Vater, du wirſt doch nicht glauben, daß ich dich ins Ungluͤck fuͤh- ren will. Wenn ichs nicht beſſer wuͤßte, ſo wuͤrde ich dich nicht mitgenommen haben. Der Knabe wurde dreiſter, und indem kamen ein Paar auf ſie zugehuͤpft. Giebs Fangei- ſen her, ſagte der Vater. Schnapp hatte er eins weg. Nun lief Haͤnschen ſelbſt hin- ter her, und fieng noch einige. Weil es aber

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783/163
Zitationshilfe: Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783/163>, abgerufen am 21.11.2024.