dergleichen Dinger sehen: man müsse ja nicht beten, sondern fluchen. Durch das erste kämen sie herzu, hüpften auf den Pferden herum, ja den Leuten auf die Nase. Durch das letzte aber würden sie weggejagt.
H. Das ist ja sonderbar. Das möchte ich doch auch wissen.
V. Es gehet wieder sehr natürlich zu. Aber weder das Beten noch das Fluchen hat die Kraft, sie anzulocken und wegzutreiben. Wenn einer in den Umständen betet, ist er in Angst, und zieht die Luft an sich. Dann kommen die unschuldigen Dingerchen mit, dichte vors Maul. Wenn aber einer flucht, so ist er heftig, und stößt die Luft von sich weg. Dann gehen sie auch mit fort.
H. Ja! ja, Vater, so ist es auch, und das ist sehr natürlich. Bleib zu Hause, Lene, mit deinen Possen. Ich weiß es nun besser.
XXXI. Von
K
dergleichen Dinger ſehen: man muͤſſe ja nicht beten, ſondern fluchen. Durch das erſte kaͤmen ſie herzu, huͤpften auf den Pferden herum, ja den Leuten auf die Naſe. Durch das letzte aber wuͤrden ſie weggejagt.
H. Das iſt ja ſonderbar. Das moͤchte ich doch auch wiſſen.
V. Es gehet wieder ſehr natuͤrlich zu. Aber weder das Beten noch das Fluchen hat die Kraft, ſie anzulocken und wegzutreiben. Wenn einer in den Umſtaͤnden betet, iſt er in Angſt, und zieht die Luft an ſich. Dann kommen die unſchuldigen Dingerchen mit, dichte vors Maul. Wenn aber einer flucht, ſo iſt er heftig, und ſtoͤßt die Luft von ſich weg. Dann gehen ſie auch mit fort.
H. Ja! ja, Vater, ſo iſt es auch, und das iſt ſehr natuͤrlich. Bleib zu Hauſe, Lene, mit deinen Poſſen. Ich weiß es nun beſſer.
XXXI. Von
K
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0167"n="145"/>
dergleichen Dinger ſehen: man muͤſſe ja nicht<lb/>
beten, ſondern fluchen. Durch das erſte<lb/>
kaͤmen ſie herzu, huͤpften auf den Pferden<lb/>
herum, ja den Leuten auf die Naſe. Durch<lb/>
das letzte aber wuͤrden ſie weggejagt.</p><lb/><p>H. Das iſt ja ſonderbar. Das moͤchte<lb/>
ich doch auch wiſſen.</p><lb/><p>V. Es gehet wieder ſehr natuͤrlich zu.<lb/>
Aber weder das Beten noch das Fluchen hat die<lb/>
Kraft, ſie anzulocken und wegzutreiben.<lb/>
Wenn einer in den Umſtaͤnden betet, iſt er in<lb/>
Angſt, und zieht die Luft an ſich. Dann<lb/>
kommen die unſchuldigen Dingerchen mit,<lb/>
dichte vors Maul. Wenn aber einer flucht,<lb/>ſo iſt er heftig, und ſtoͤßt die Luft von ſich<lb/>
weg. Dann gehen ſie auch mit fort.</p><lb/><p>H. Ja! ja, Vater, ſo iſt es auch, und<lb/>
das iſt ſehr natuͤrlich. Bleib zu Hauſe, Lene,<lb/>
mit deinen Poſſen. Ich weiß es nun beſſer.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="sig">K</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">XXXI.</hi> Von</fw><lb/></body></text></TEI>
[145/0167]
dergleichen Dinger ſehen: man muͤſſe ja nicht
beten, ſondern fluchen. Durch das erſte
kaͤmen ſie herzu, huͤpften auf den Pferden
herum, ja den Leuten auf die Naſe. Durch
das letzte aber wuͤrden ſie weggejagt.
H. Das iſt ja ſonderbar. Das moͤchte
ich doch auch wiſſen.
V. Es gehet wieder ſehr natuͤrlich zu.
Aber weder das Beten noch das Fluchen hat die
Kraft, ſie anzulocken und wegzutreiben.
Wenn einer in den Umſtaͤnden betet, iſt er in
Angſt, und zieht die Luft an ſich. Dann
kommen die unſchuldigen Dingerchen mit,
dichte vors Maul. Wenn aber einer flucht,
ſo iſt er heftig, und ſtoͤßt die Luft von ſich
weg. Dann gehen ſie auch mit fort.
H. Ja! ja, Vater, ſo iſt es auch, und
das iſt ſehr natuͤrlich. Bleib zu Hauſe, Lene,
mit deinen Poſſen. Ich weiß es nun beſſer.
XXXI. Von
K
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783/167>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.