Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783.mußte, da der Mann sich todtgegrämt hat- Dorchen hatte sich das Ding auch an- Es kam ein armes Kind, und dat sie um Sie gab ihm den Pfennig. Geschwind chen
mußte, da der Mann ſich todtgegraͤmt hat- Dorchen hatte ſich das Ding auch an- Es kam ein armes Kind, und dat ſie um Sie gab ihm den Pfennig. Geſchwind chen
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mußte, da der Mann ſich todtgegraͤmt hat-
te, mit ihren Kindern betteln gehn.
Dorchen hatte ſich das Ding auch an-
gewoͤhnt. Kaum hatte ſie einige ſchoͤne
Spielſachen bekommen; ſo waren ſie zerriſ-
ſen, verdorben, ruinirt. Alle Tage war ein
Rechenſtift hin. Sie gewoͤhnte ſich aber das
Ding eben ſo geſchwind wieder ab.
Es kam ein armes Kind, und dat ſie um
einen Pfennig. Was willſt du damit, ſag-
te ſie? Ach, antwortete der Kleine: ich will
mir einen Rechenſtift kaufen, weil ich gar zu
große Luſt habe, in der Schule zu ſchreiben,
und meine Aeltern koͤnnen mir keinen kaufen;
ſo arm ſind ſie.
Sie gab ihm den Pfennig. Geſchwind
lief der Knabe fort, und holte ſich den Re-
chenſtift. Als er ihn in der Schule gebraucht
hatte, wickelte er ihn ſorgfaͤltig in Papier,
und ſteckte ihn in die Taſche. Nach vier Wo-
chen
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