Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783.sinniges Kind sehen, so ist ihnen der Anblick Noch eins fällt mir hierbey ein. Ist den
ſinniges Kind ſehen, ſo iſt ihnen der Anblick Noch eins faͤllt mir hierbey ein. Iſt den
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0264" n="242"/> ſinniges Kind ſehen, ſo iſt ihnen der Anblick<lb/> abſcheulich. Das iſt das beſte Mittel, dem<lb/> Eigenſinn zu ſteuren. Laͤßt man ſie aber<lb/> darinn erſt bis ins dritte oder vierte Jahr<lb/> aufwachſen, ſo iſt es nicht zu beſchreiben,<lb/> was ſie dadurch oͤfters den Aeltern fuͤr Noth,<lb/> Aerger und Verdruß machen, zumal wenn<lb/> Fremde da ſind. Denn da ſind ſie gemei-<lb/> niglich am eigenſinnigſten, wenn ſie erſt wiſ-<lb/> ſen, daß die Aeltern ihnen nachgeben, und<lb/> ſie durch ihren Eigenſinn alles erhalten<lb/> koͤnnen.</p><lb/> <p>Noch eins faͤllt mir hierbey ein. Iſt<lb/> ein Kind eigenſinnig, und will abſolut dieß<lb/> oder jenes haben; ſo verſpielen die Aeltern<lb/> allemal gegen das Kind, wenn ſie es erſt<lb/> ſtrafen, und hernach doch ſeinen Willen<lb/> thun. Manche Kinder wiſſen ſich ſchon ſo<lb/> zu verſtellen, und, wie man zu ſagen pflegt,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [242/0264]
ſinniges Kind ſehen, ſo iſt ihnen der Anblick
abſcheulich. Das iſt das beſte Mittel, dem
Eigenſinn zu ſteuren. Laͤßt man ſie aber
darinn erſt bis ins dritte oder vierte Jahr
aufwachſen, ſo iſt es nicht zu beſchreiben,
was ſie dadurch oͤfters den Aeltern fuͤr Noth,
Aerger und Verdruß machen, zumal wenn
Fremde da ſind. Denn da ſind ſie gemei-
niglich am eigenſinnigſten, wenn ſie erſt wiſ-
ſen, daß die Aeltern ihnen nachgeben, und
ſie durch ihren Eigenſinn alles erhalten
koͤnnen.
Noch eins faͤllt mir hierbey ein. Iſt
ein Kind eigenſinnig, und will abſolut dieß
oder jenes haben; ſo verſpielen die Aeltern
allemal gegen das Kind, wenn ſie es erſt
ſtrafen, und hernach doch ſeinen Willen
thun. Manche Kinder wiſſen ſich ſchon ſo
zu verſtellen, und, wie man zu ſagen pflegt,
den
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |