Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783.Die beyden Kinder wollten sich verkrie- O liebe Tante! sagten die Kinder: wir Die Tante setzte sich auf den Stein vor Lieben Kinder! sagte die Tante: die Zi- Sie
Die beyden Kinder wollten ſich verkrie- O liebe Tante! ſagten die Kinder: wir Die Tante ſetzte ſich auf den Stein vor Lieben Kinder! ſagte die Tante: die Zi- Sie
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0064" n="42"/> <p>Die beyden Kinder wollten ſich verkrie-<lb/> chen; aber ihre liebenswuͤrdige Tante nahm<lb/> ſie bey der Hand, und ſagte: Fuͤrchtet euch<lb/><choice><sic>uicht</sic><corr>nicht</corr></choice> vor dieſen Leuten: ſie duͤrfen euch nichts<lb/> thun; aber laßt euch nur kuͤnftig nicht von<lb/> ihnen betruͤgen.</p><lb/> <p>O liebe Tante! ſagten die Kinder: wir<lb/> haben ja in unſerm ganzen Leben noch nichts<lb/> von dieſen Leuten gehoͤrt. Was ſind es denn<lb/> fuͤr Leute? Sind es denn Menſchen? Sie ſe-<lb/> hen ja gar zu haͤßlich aus, als wenn ſie ſich<lb/> niemals gewaſchen haͤtten. Erzaͤhlen ſie uns<lb/> doch was von ihnen.</p><lb/> <p>Die Tante ſetzte ſich auf den Stein vor<lb/> der Thuͤr. Die Kinder traten vor ſie, und<lb/> ſie fieng alſo an, da der Schwarm indeſſen<lb/> uͤber die Wieſe nach dem naͤchſten Dorfe<lb/> hinzog.</p><lb/> <p>Lieben Kinder! ſagte die Tante: die Zi-<lb/> geuner ſind Menſchen wie andere Menſchen.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Sie</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [42/0064]
Die beyden Kinder wollten ſich verkrie-
chen; aber ihre liebenswuͤrdige Tante nahm
ſie bey der Hand, und ſagte: Fuͤrchtet euch
nicht vor dieſen Leuten: ſie duͤrfen euch nichts
thun; aber laßt euch nur kuͤnftig nicht von
ihnen betruͤgen.
O liebe Tante! ſagten die Kinder: wir
haben ja in unſerm ganzen Leben noch nichts
von dieſen Leuten gehoͤrt. Was ſind es denn
fuͤr Leute? Sind es denn Menſchen? Sie ſe-
hen ja gar zu haͤßlich aus, als wenn ſie ſich
niemals gewaſchen haͤtten. Erzaͤhlen ſie uns
doch was von ihnen.
Die Tante ſetzte ſich auf den Stein vor
der Thuͤr. Die Kinder traten vor ſie, und
ſie fieng alſo an, da der Schwarm indeſſen
uͤber die Wieſe nach dem naͤchſten Dorfe
hinzog.
Lieben Kinder! ſagte die Tante: die Zi-
geuner ſind Menſchen wie andere Menſchen.
Sie
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |