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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783.

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durch die Füße. Sie reißen ihnen die Bei-
ne, die Flügel, und ein Glied nach dem an-
dern aus. Was macht sie so grausam?
Nichts als der Muthwille.

Kinder! ich will euch hiervon ein artiges
Histörchen erzählen. Ich war einmal auf
dem Lande bey einem Prediger, der viele Kin-
der hatte, der sie aber ganz vortrefflich er-
zog. Die Mutter that es ebenfalls. Wir
saßen des Abends nach Tische vor dem Gar-
ten, daß wir nach dem Hofe hinsehen konn-
ten. Da sahen wir, daß Wilhelm mit einer
Ruthe eine Ente vor sich herjagte. Das
gieng erst auf dem Hofe herum. Dann zum
Thorwege heraus ins Dorf. Dann wieder
auf den Hof. Das arme Thier konnte zu-
letzt nicht mehr fort, sondern blieb liegen und
sperrte den Schnabel weit auf, weil es keine
Luft mehr hatte. Dessen ohnerachtet schlug
er mit der Gerte immer drauf los. O das

arme

durch die Fuͤße. Sie reißen ihnen die Bei-
ne, die Fluͤgel, und ein Glied nach dem an-
dern aus. Was macht ſie ſo grauſam?
Nichts als der Muthwille.

Kinder! ich will euch hiervon ein artiges
Hiſtoͤrchen erzaͤhlen. Ich war einmal auf
dem Lande bey einem Prediger, der viele Kin-
der hatte, der ſie aber ganz vortrefflich er-
zog. Die Mutter that es ebenfalls. Wir
ſaßen des Abends nach Tiſche vor dem Gar-
ten, daß wir nach dem Hofe hinſehen konn-
ten. Da ſahen wir, daß Wilhelm mit einer
Ruthe eine Ente vor ſich herjagte. Das
gieng erſt auf dem Hofe herum. Dann zum
Thorwege heraus ins Dorf. Dann wieder
auf den Hof. Das arme Thier konnte zu-
letzt nicht mehr fort, ſondern blieb liegen und
ſperrte den Schnabel weit auf, weil es keine
Luft mehr hatte. Deſſen ohnerachtet ſchlug
er mit der Gerte immer drauf los. O das

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[59/0081] durch die Fuͤße. Sie reißen ihnen die Bei- ne, die Fluͤgel, und ein Glied nach dem an- dern aus. Was macht ſie ſo grauſam? Nichts als der Muthwille. Kinder! ich will euch hiervon ein artiges Hiſtoͤrchen erzaͤhlen. Ich war einmal auf dem Lande bey einem Prediger, der viele Kin- der hatte, der ſie aber ganz vortrefflich er- zog. Die Mutter that es ebenfalls. Wir ſaßen des Abends nach Tiſche vor dem Gar- ten, daß wir nach dem Hofe hinſehen konn- ten. Da ſahen wir, daß Wilhelm mit einer Ruthe eine Ente vor ſich herjagte. Das gieng erſt auf dem Hofe herum. Dann zum Thorwege heraus ins Dorf. Dann wieder auf den Hof. Das arme Thier konnte zu- letzt nicht mehr fort, ſondern blieb liegen und ſperrte den Schnabel weit auf, weil es keine Luft mehr hatte. Deſſen ohnerachtet ſchlug er mit der Gerte immer drauf los. O das arme

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Zitationshilfe: Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783/81>, abgerufen am 21.11.2024.