Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783.

Bild:
<< vorherige Seite

diese: wenn man ihnen eben das thut, und
sie ein gleiches empfinden läßt, was sie an-
dern thun.

So wurde dem muthwilligen Benjamin,
der immer andere Kinder mit Nadeln stach
und kneipte, die Unart abgewöhnt, daß er
zur Strafe wieder mit Nadeln gestochen und
gekniepen wurde. Lernt hieraus, Kinder!
was ihr wollt, das euch andere thun sollen,
das thut ihr ihnen auch.


XIV.
Das weichliche Kind.

Es ist gar nicht gut, wenn die Kinder zu
weichlich erzogen werden. Sie werden
dadurch so empfindlich, daß sie gar nichts
tragen und ausstehen können, und bey der
geringsten Kleinigkeit, wenn sie ein Sand-

korn

dieſe: wenn man ihnen eben das thut, und
ſie ein gleiches empfinden laͤßt, was ſie an-
dern thun.

So wurde dem muthwilligen Benjamin,
der immer andere Kinder mit Nadeln ſtach
und kneipte, die Unart abgewoͤhnt, daß er
zur Strafe wieder mit Nadeln geſtochen und
gekniepen wurde. Lernt hieraus, Kinder!
was ihr wollt, das euch andere thun ſollen,
das thut ihr ihnen auch.


XIV.
Das weichliche Kind.

Es iſt gar nicht gut, wenn die Kinder zu
weichlich erzogen werden. Sie werden
dadurch ſo empfindlich, daß ſie gar nichts
tragen und ausſtehen koͤnnen, und bey der
geringſten Kleinigkeit, wenn ſie ein Sand-

korn
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0084" n="62"/>
die&#x017F;e: wenn man ihnen eben das thut, und<lb/>
&#x017F;ie ein gleiches empfinden la&#x0364;ßt, was &#x017F;ie an-<lb/>
dern thun.</p><lb/>
        <p>So wurde dem muthwilligen Benjamin,<lb/>
der immer andere Kinder mit Nadeln &#x017F;tach<lb/>
und kneipte, die Unart abgewo&#x0364;hnt, daß er<lb/>
zur Strafe wieder mit Nadeln ge&#x017F;tochen und<lb/>
gekniepen wurde. Lernt hieraus, Kinder!<lb/>
was ihr wollt, das euch andere thun &#x017F;ollen,<lb/>
das thut ihr ihnen auch.</p>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#aq">XIV.</hi><lb/>
Das weichliche Kind.</head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">E</hi>s i&#x017F;t gar nicht gut, wenn die Kinder zu<lb/>
weichlich erzogen werden. Sie werden<lb/>
dadurch &#x017F;o empfindlich, daß &#x017F;ie gar nichts<lb/>
tragen und aus&#x017F;tehen ko&#x0364;nnen, und bey der<lb/>
gering&#x017F;ten Kleinigkeit, wenn &#x017F;ie ein Sand-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">korn</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[62/0084] dieſe: wenn man ihnen eben das thut, und ſie ein gleiches empfinden laͤßt, was ſie an- dern thun. So wurde dem muthwilligen Benjamin, der immer andere Kinder mit Nadeln ſtach und kneipte, die Unart abgewoͤhnt, daß er zur Strafe wieder mit Nadeln geſtochen und gekniepen wurde. Lernt hieraus, Kinder! was ihr wollt, das euch andere thun ſollen, das thut ihr ihnen auch. XIV. Das weichliche Kind. Es iſt gar nicht gut, wenn die Kinder zu weichlich erzogen werden. Sie werden dadurch ſo empfindlich, daß ſie gar nichts tragen und ausſtehen koͤnnen, und bey der geringſten Kleinigkeit, wenn ſie ein Sand- korn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783/84
Zitationshilfe: Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783/84>, abgerufen am 21.11.2024.