muntere und lustige Art, an ihre Sprache zu gewöhnen sucht. Meine Kinder haben ein Histörchen zwey- bis dreymal gelesen: bloß, weil Bauz! Baf! Batter, Batter! -- darinn vorkam. Man lasse sie. Sie lesen doch das andre mit.
Um bey der Kindersprache sicher zu ge- hen, hab' ich eher kein Stück in Druck ge- geben, als bis es alle Kinder verstanden haben. Waren unverständliche Ausdrücke drinn, so mußten sie selbst andere und deut- lichere wählen. Diese behielt ich. Und so kann ich sagen, daß das Ganze selbst von Kindern nach ihrem Ton korrigirt ist. Folglich muß es auch andern verständlich seyn.
Die Geschichtchen, Gespräche, Erzäh- lungen, was es ist, sind mehr abgekürzt, weil ich gefunden habe, daß die Kinder eben dadurch gereizt werden, das Folgende zu le- sen. So z. E. gleich bey dem ersten Stück
S. 10,
muntere und luſtige Art, an ihre Sprache zu gewoͤhnen ſucht. Meine Kinder haben ein Hiſtoͤrchen zwey- bis dreymal geleſen: bloß, weil Bauz! Baf! Batter, Batter! — darinn vorkam. Man laſſe ſie. Sie leſen doch das andre mit.
Um bey der Kinderſprache ſicher zu ge- hen, hab’ ich eher kein Stuͤck in Druck ge- geben, als bis es alle Kinder verſtanden haben. Waren unverſtaͤndliche Ausdruͤcke drinn, ſo mußten ſie ſelbſt andere und deut- lichere waͤhlen. Dieſe behielt ich. Und ſo kann ich ſagen, daß das Ganze ſelbſt von Kindern nach ihrem Ton korrigirt iſt. Folglich muß es auch andern verſtaͤndlich ſeyn.
Die Geſchichtchen, Geſpraͤche, Erzaͤh- lungen, was es iſt, ſind mehr abgekuͤrzt, weil ich gefunden habe, daß die Kinder eben dadurch gereizt werden, das Folgende zu le- ſen. So z. E. gleich bey dem erſten Stuͤck
S. 10,
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[0010]
muntere und luſtige Art, an ihre Sprache
zu gewoͤhnen ſucht. Meine Kinder haben
ein Hiſtoͤrchen zwey- bis dreymal geleſen:
bloß, weil Bauz! Baf! Batter, Batter!
— darinn vorkam. Man laſſe ſie. Sie
leſen doch das andre mit.
Um bey der Kinderſprache ſicher zu ge-
hen, hab’ ich eher kein Stuͤck in Druck ge-
geben, als bis es alle Kinder verſtanden
haben. Waren unverſtaͤndliche Ausdruͤcke
drinn, ſo mußten ſie ſelbſt andere und deut-
lichere waͤhlen. Dieſe behielt ich. Und
ſo kann ich ſagen, daß das Ganze ſelbſt
von Kindern nach ihrem Ton korrigirt iſt.
Folglich muß es auch andern verſtaͤndlich
ſeyn.
Die Geſchichtchen, Geſpraͤche, Erzaͤh-
lungen, was es iſt, ſind mehr abgekuͤrzt,
weil ich gefunden habe, daß die Kinder eben
dadurch gereizt werden, das Folgende zu le-
ſen. So z. E. gleich bey dem erſten Stuͤck
S. 10,
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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783/10>, abgerufen am 21.11.2024.
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