dank! Ach wir haben diese Strafe und noch mehr verdient. Nun wissen wir erst, was Wohlthaten sind, die wir bisher gar nicht ge- achtet haben. O Gott! nichts als Wasser und Brod, und -- auf purem Stroh liegen! Wir sind bald hin, und müssen sterben. Er- barme dich über uns. Vergieb es uns, und bitte doch den Vater, daß er uns auch ver- gebe, uns wieder als seine Kinder annehme, und uns alle Wohlthaten, die wir nicht ge- achtet haben, wieder zukommen lasse.
Das gute Dorchen fiel ihnen um den Hals, weinte mit ihnen, herzte und küßte sie, und sagte: O! Karl und Charlotte, ich habe euch alles schon vergeben. Seht, das kömmt vom Undank. Ich will aber gleich zum Vater gehen.
Vater. Nun, was wollen die Bösewich- ter? Nicht wahr: sie sind des Lebens satt?
Dorchen. O lieber bester Vater! ich um- arme Sie. Ich lasse Sie nicht los, bis Sie
mir
dank! Ach wir haben dieſe Strafe und noch mehr verdient. Nun wiſſen wir erſt, was Wohlthaten ſind, die wir bisher gar nicht ge- achtet haben. O Gott! nichts als Waſſer und Brod, und — auf purem Stroh liegen! Wir ſind bald hin, und muͤſſen ſterben. Er- barme dich uͤber uns. Vergieb es uns, und bitte doch den Vater, daß er uns auch ver- gebe, uns wieder als ſeine Kinder annehme, und uns alle Wohlthaten, die wir nicht ge- achtet haben, wieder zukommen laſſe.
Das gute Dorchen fiel ihnen um den Hals, weinte mit ihnen, herzte und kuͤßte ſie, und ſagte: O! Karl und Charlotte, ich habe euch alles ſchon vergeben. Seht, das koͤmmt vom Undank. Ich will aber gleich zum Vater gehen.
Vater. Nun, was wollen die Boͤſewich- ter? Nicht wahr: ſie ſind des Lebens ſatt?
Dorchen. O lieber beſter Vater! ich um- arme Sie. Ich laſſe Sie nicht los, bis Sie
mir
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dank! Ach wir haben dieſe Strafe und noch
mehr verdient. Nun wiſſen wir erſt, was
Wohlthaten ſind, die wir bisher gar nicht ge-
achtet haben. O Gott! nichts als Waſſer
und Brod, und — auf purem Stroh liegen!
Wir ſind bald hin, und muͤſſen ſterben. Er-
barme dich uͤber uns. Vergieb es uns, und
bitte doch den Vater, daß er uns auch ver-
gebe, uns wieder als ſeine Kinder annehme,
und uns alle Wohlthaten, die wir nicht ge-
achtet haben, wieder zukommen laſſe.
Das gute Dorchen fiel ihnen um den Hals,
weinte mit ihnen, herzte und kuͤßte ſie, und
ſagte: O! Karl und Charlotte, ich habe euch
alles ſchon vergeben. Seht, das koͤmmt vom
Undank. Ich will aber gleich zum Vater gehen.
Vater. Nun, was wollen die Boͤſewich-
ter? Nicht wahr: ſie ſind des Lebens ſatt?
Dorchen. O lieber beſter Vater! ich um-
arme Sie. Ich laſſe Sie nicht los, bis Sie
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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783/134>, abgerufen am 21.11.2024.
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