sellschaft gegangen, ein Lomberchen gemacht, und des Morgens bis neun Uhr geschlafen.
Als sie heyrathete und selbst eine Haus- haltung bekam, so kam es nun auch so, wie es kommen mußte. Ihr Mann war ein För- ster, und konnte Amts wegen nicht viel zu Hause seyn. Besonders mußte er im Som- mer des Morgens um vier Uhr schon im Holze seyn.
Da lag denn die Frau Orgon bis um neun Uhr in den Federn. In der Zeit konnte das Gesinde machen, was es wollte. Da wurde Koffee getrunken, und manches Süppchen ver- zehrt, davon die Frau Orgon nichts wußte. Denn sie wußte mein Lebetage nicht, wie viel Butter, Eyer, Käse, und dergleichen da war. War das nicht eine hübsche Haushaltung?
Wenn sie aufgestanden war, mußte die Köchinn kommen, und nun wurde berath- schlagt, was zu Mittage sollte gegessen wer-
den.
ſellſchaft gegangen, ein Lomberchen gemacht, und des Morgens bis neun Uhr geſchlafen.
Als ſie heyrathete und ſelbſt eine Haus- haltung bekam, ſo kam es nun auch ſo, wie es kommen mußte. Ihr Mann war ein Foͤr- ſter, und konnte Amts wegen nicht viel zu Hauſe ſeyn. Beſonders mußte er im Som- mer des Morgens um vier Uhr ſchon im Holze ſeyn.
Da lag denn die Frau Orgon bis um neun Uhr in den Federn. In der Zeit konnte das Geſinde machen, was es wollte. Da wurde Koffee getrunken, und manches Suͤppchen ver- zehrt, davon die Frau Orgon nichts wußte. Denn ſie wußte mein Lebetage nicht, wie viel Butter, Eyer, Kaͤſe, und dergleichen da war. War das nicht eine huͤbſche Haushaltung?
Wenn ſie aufgeſtanden war, mußte die Koͤchinn kommen, und nun wurde berath- ſchlagt, was zu Mittage ſollte gegeſſen wer-
den.
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ſellſchaft gegangen, ein Lomberchen gemacht,
und des Morgens bis neun Uhr geſchlafen.
Als ſie heyrathete und ſelbſt eine Haus-
haltung bekam, ſo kam es nun auch ſo, wie
es kommen mußte. Ihr Mann war ein Foͤr-
ſter, und konnte Amts wegen nicht viel zu
Hauſe ſeyn. Beſonders mußte er im Som-
mer des Morgens um vier Uhr ſchon im Holze
ſeyn.
Da lag denn die Frau Orgon bis um neun
Uhr in den Federn. In der Zeit konnte das
Geſinde machen, was es wollte. Da wurde
Koffee getrunken, und manches Suͤppchen ver-
zehrt, davon die Frau Orgon nichts wußte.
Denn ſie wußte mein Lebetage nicht, wie viel
Butter, Eyer, Kaͤſe, und dergleichen da war.
War das nicht eine huͤbſche Haushaltung?
Wenn ſie aufgeſtanden war, mußte die
Koͤchinn kommen, und nun wurde berath-
ſchlagt, was zu Mittage ſollte gegeſſen wer-
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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783/266>, abgerufen am 24.11.2024.
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