Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783.Vater. Es ist gut, mein Sohn! daß du Minchen. O bewahre! hundert und neun- Jacob. So alt werden wohl wenige Leu- Vater. Das gilt jetzt nicht mehr, sondern Georg.
Vater. Es iſt gut, mein Sohn! daß du Minchen. O bewahre! hundert und neun- Jacob. So alt werden wohl wenige Leu- Vater. Das gilt jetzt nicht mehr, ſondern Georg.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0346" n="324"/> <p><hi rendition="#fr">Vater</hi>. Es iſt gut, mein Sohn! daß du<lb/> darauf gemerkt haſt. Da las ich eben in den<lb/> Zeitungen, daß in <hi rendition="#fr">Dublin</hi> — wo das liegt,<lb/> will ich dir auf der Landcharte weiſen — ein<lb/> Mann geſtorben waͤre, von hundert und neun-<lb/> zehn Jahren.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Minchen</hi>. O bewahre! hundert und neun-<lb/> zehn Jahre. Ich bin bald acht Jahre alt.<lb/> Wenn ich ſo alt werden ſollte, ſo muͤßte ich<lb/> noch hundert und eilf Jahre leben.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Jacob</hi>. So alt werden wohl wenige Leu-<lb/> te mehr. Nach der Bibel aber ſind die Leute<lb/> recht alt geworden.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Vater</hi>. Das gilt jetzt nicht mehr, ſondern<lb/> es heißt: Unſer Leben waͤhret ſiebzig Jahr,<lb/> nnd wenn es hoch koͤmmt, ſo ſinds achtzig.<lb/> Darum iſt es eben ſo merkwuͤrdig, daß der<lb/> Mann hundert und neunzehn Jahre alt gewor-<lb/> den iſt.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Georg</hi>.</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [324/0346]
Vater. Es iſt gut, mein Sohn! daß du
darauf gemerkt haſt. Da las ich eben in den
Zeitungen, daß in Dublin — wo das liegt,
will ich dir auf der Landcharte weiſen — ein
Mann geſtorben waͤre, von hundert und neun-
zehn Jahren.
Minchen. O bewahre! hundert und neun-
zehn Jahre. Ich bin bald acht Jahre alt.
Wenn ich ſo alt werden ſollte, ſo muͤßte ich
noch hundert und eilf Jahre leben.
Jacob. So alt werden wohl wenige Leu-
te mehr. Nach der Bibel aber ſind die Leute
recht alt geworden.
Vater. Das gilt jetzt nicht mehr, ſondern
es heißt: Unſer Leben waͤhret ſiebzig Jahr,
nnd wenn es hoch koͤmmt, ſo ſinds achtzig.
Darum iſt es eben ſo merkwuͤrdig, daß der
Mann hundert und neunzehn Jahre alt gewor-
den iſt.
Georg.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783/346 |
Zitationshilfe: | Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783/346>, abgerufen am 26.06.2024. |