Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783.chen! Ich bin den Dingern gar zu gut. Sie Lottchen (zur Mutter heimlich). Liebes Mütterchen! Dorchen ist herzlich Mutter. Das gute Kind! Und du, lie- du
chen! Ich bin den Dingern gar zu gut. Sie Lottchen (zur Mutter heimlich). Liebes Muͤtterchen! Dorchen iſt herzlich Mutter. Das gute Kind! Und du, lie- du
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0048" n="26"/> chen! Ich bin den Dingern gar zu gut. Sie<lb/> ſtehen da ſo friſch im Schnee — weiß, wie<lb/> der Schnee, und fuͤhlen keine Kaͤlte. Andere<lb/> Blumen koͤnnen das nicht ertragen. Und es<lb/> ſind die erſten, ach die erſten! Dann iſt der<lb/> Winter bald, bald vorbey. Die rechten Fruͤh-<lb/> lingsbothen. Dann koͤmmt der ſchoͤne Som-<lb/> mer. Heyſa! luſtig, da wollen wir recht<lb/> ſpringen. Ach wenn ſich doch Muͤtterchen nur<lb/> noch ein Bißchen uͤber meine Bluͤmchen freuen<lb/> moͤchte!</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Lottchen</hi> (zur Mutter heimlich).</p><lb/> <p>Liebes Muͤtterchen! Dorchen iſt herzlich<lb/> betruͤbt, daß ich Ihnen die erſten Bluͤmchen<lb/> gebracht habe. Es hat aber noch ein Paar<lb/> gefunden. Die wird es Ihnen gleich bringen.<lb/> O! freuen Sie ſich doch daruͤber. Hoͤren Sie<lb/> wohl? Thun Sie es mir zu Gefallen.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Mutter</hi>. Das gute Kind! Und du, lie-<lb/> bes Lottchen, komm her, laß dich kuͤſſen, daß<lb/> <fw place="bottom" type="catch">du</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [26/0048]
chen! Ich bin den Dingern gar zu gut. Sie
ſtehen da ſo friſch im Schnee — weiß, wie
der Schnee, und fuͤhlen keine Kaͤlte. Andere
Blumen koͤnnen das nicht ertragen. Und es
ſind die erſten, ach die erſten! Dann iſt der
Winter bald, bald vorbey. Die rechten Fruͤh-
lingsbothen. Dann koͤmmt der ſchoͤne Som-
mer. Heyſa! luſtig, da wollen wir recht
ſpringen. Ach wenn ſich doch Muͤtterchen nur
noch ein Bißchen uͤber meine Bluͤmchen freuen
moͤchte!
Lottchen (zur Mutter heimlich).
Liebes Muͤtterchen! Dorchen iſt herzlich
betruͤbt, daß ich Ihnen die erſten Bluͤmchen
gebracht habe. Es hat aber noch ein Paar
gefunden. Die wird es Ihnen gleich bringen.
O! freuen Sie ſich doch daruͤber. Hoͤren Sie
wohl? Thun Sie es mir zu Gefallen.
Mutter. Das gute Kind! Und du, lie-
bes Lottchen, komm her, laß dich kuͤſſen, daß
du
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