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Gotter, Friedrich Wilhelm: Die Erbschleicher. Leipzig, 1789.

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Die Erbschleicher.
im Bewußtseyn guter Handlungen einschlum-
mern.
Gerhard. Ach, daß ich schon tief -- tief
unten läge!
Siebenzehnter Auftritt.
Bieder. Vorige.
Bieder (im Eintreten.) Ergebenster Diener,
lieber Herr Gerhard!
Justine (eilt ihm entgegen.) Herr Bieder!
Bieder. Der Ihrige, Mamsell Justinchen!
Justine. Seyn Sie uns tausendmal willkom-
men!
(Reicht ihm die Hand.)
Bieder (ihr die Hand drückend, lächelnd.) Weil
ich Geld bringe?
(Zu Gerharden, der ihn grüßt, ohne
aufzustehen.)
Sie nehmens doch nicht übel, daß ich
vor der Zeit komme? Es war mir just so viel
von Früchten und Wolle eingegangen, und ein
guter Wirth läßt baar Geld nicht gern müßig
liegen. Auf dem Lande vollends! -- Darf ichs
aufzählen?
Gerhard. Einen Stuhl! -- Nehmen Sie
Platz, Herr Pfarrer!

Bieder
Die Erbſchleicher.
im Bewußtſeyn guter Handlungen einſchlum-
mern.
Gerhard. Ach, daß ich ſchon tief — tief
unten laͤge!
Siebenzehnter Auftritt.
Bieder. Vorige.
Bieder (im Eintreten.) Ergebenſter Diener,
lieber Herr Gerhard!
Juſtine (eilt ihm entgegen.) Herr Bieder!
Bieder. Der Ihrige, Mamſell Juſtinchen!
Juſtine. Seyn Sie uns tauſendmal willkom-
men!
(Reicht ihm die Hand.)
Bieder (ihr die Hand drückend, lächelnd.) Weil
ich Geld bringe?
(Zu Gerharden, der ihn grüßt, ohne
aufzuſtehen.)
Sie nehmens doch nicht uͤbel, daß ich
vor der Zeit komme? Es war mir juſt ſo viel
von Fruͤchten und Wolle eingegangen, und ein
guter Wirth laͤßt baar Geld nicht gern muͤßig
liegen. Auf dem Lande vollends! — Darf ichs
aufzaͤhlen?
Gerhard. Einen Stuhl! — Nehmen Sie
Platz, Herr Pfarrer!

Bieder
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[208/0214] Die Erbſchleicher. im Bewußtſeyn guter Handlungen einſchlum- mern. Gerhard. Ach, daß ich ſchon tief — tief unten laͤge! Siebenzehnter Auftritt. Bieder. Vorige. Bieder (im Eintreten.) Ergebenſter Diener, lieber Herr Gerhard! Juſtine (eilt ihm entgegen.) Herr Bieder! Bieder. Der Ihrige, Mamſell Juſtinchen! Juſtine. Seyn Sie uns tauſendmal willkom- men! (Reicht ihm die Hand.) Bieder (ihr die Hand drückend, lächelnd.) Weil ich Geld bringe? (Zu Gerharden, der ihn grüßt, ohne aufzuſtehen.) Sie nehmens doch nicht uͤbel, daß ich vor der Zeit komme? Es war mir juſt ſo viel von Fruͤchten und Wolle eingegangen, und ein guter Wirth laͤßt baar Geld nicht gern muͤßig liegen. Auf dem Lande vollends! — Darf ichs aufzaͤhlen? Gerhard. Einen Stuhl! — Nehmen Sie Platz, Herr Pfarrer! Bieder

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Zitationshilfe: Gotter, Friedrich Wilhelm: Die Erbschleicher. Leipzig, 1789, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gotter_erbschleicher_1789/214>, abgerufen am 24.11.2024.