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Gottfried, Johann Ludwig: Newe Welt Vnd Americanische Historien. Frankfurt (Main), 1631.

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DEDICATIO.
nomischen disciplinen nichts sagen/ weil dieselben etwas weitter von die-
sem Buch abweichen/ darinnen der Newen Welt oder West-Jndien Na-
türliche vnd Historische Beschreibung fürgestellet wird/ so ist gewiß/ daß/
alß der vbertreffliche Philosophus Plato auff eine Zeit gefragt wurd/ was er
wol meinte/ das Gott am allermeisten thete/ gab er zur antwort/ ipsum geo-
metrein, das ist/ Er regierte vnd erhielte alle ding nach Geometrischer Pro-
portion/ welche meinung fast vberein komt mit dem das die H. Schrifft
sagt (Sap. XI.) Gott hab alle ding nach dem Maß/ Zahl vnd Gewicht ange-
ordnet/ wie dann er Plato vber die Thür seines Auditorii, darinnen er profitirt/
anschreiben lassen/ daß keiner/ der Geometri vnerfahren/ hinein gehen solte.

Alexander der grosse hat in seinen weiten vnd gefährlichen Reysen sich
sonderlicher Geographischer Tafeln mit nutz gebraucht/ vnd seine Züg ne-
ben andern nachrichtungen darnach angestellet/ zu welchem Ende er auch
zween erfahrne Geographos Diognetum vnd Betonem mit sich geführet. Marcus
Agrippa,
Keyser Augusti Tochtermann/ hat nicht allein in der Beschreibung
deß damal bekandten Erdbodens sich fleissig geübt/ sondern auch in einer
schönen gewelbten Gallerei eine Mappam oder Landtafel/ der gantzen Welt/
so gut man sie zur selben zeit haben können/ offentlich auffgehenckt/ damit
männiglich dieselbe besehen könte/ wie dann Plinius bekent/ daß er sich deren
mit nicht geringem Nutz gebrauchet habe. Carolus Magnus hat die Cosmo-
graphische Bücher/ so er haben konte/ nit allein fleissig gelesen/ sondern eine
Weltbeschreibung oder Landtafel auf ein gantz Silbern Tischblat künst-
lich graben oder stechen lassen/ vnd sich in derselben mit grossem lust geübet/
auch sonsten ein grossen Vorrhat Mathematischer Jnstrumenten in sei-
ner Kunst Kammer gehabt/ wie Auentinus bezeugt. Mehr vnd frischere
Exempel einzuführen ist vnvonnöten/ weil dieselben bekandt/ wie dann nit
weniger/ wie schädlich dieser dingen Vnwissenheit einem Herrn oder Re-
genten zu Fried vnd Kriegszeitten seye.

Wann dann Gnädiger Fürst vnd Herr/ E. Fürstliche Gnaden/ dem
löblichen Exempel der oberwehnten Keyser/ König vnd Herren nicht al-
lein gantz rhümlich nachfolgen/ sondern auch dieselben vnd viel andere/ de-
ren mit lob in den Historien gedacht wird/ in diesen sehr schönen vnd anmü-
tigen Studien vbertreffen/ gestalt solches E. F. G. mit gutem grund
nachgerühmet werden kan/

Alß hab in Ansehung dessen ich mir die Vnderthänige Freyheit ge-
nommen/ E. F. G. diß mein Ernewert vnd biß auff diese Zeit Continuirt
West-Jndianisch Werck in gehorsam zuzuschreiben vnd vnder E. F. G.
hochgeehrtem Fürstlichen Namen an deß Tages liecht zu geben/ der vn-
derthänigen Hoffnung/ E. F. G. werden jhro solches nit zu wider seynlassen.

Dann Erstlich werden E. F. G. hierin finden/ hin vnd her eingemeng-

ten

DEDICATIO.
nomiſchen diſciplinen nichts ſagen/ weil dieſelben etwas weitter von die-
ſem Buch abweichen/ darinnen der Newen Welt oder Weſt-Jndien Na-
tuͤrliche vnd Hiſtoriſche Beſchreibung fuͤrgeſtellet wird/ ſo iſt gewiß/ daß/
alß der vbertreffliche Philoſophus Plato auff eine Zeit gefragt wurd/ was er
wol meinte/ das Gott am allermeiſten thete/ gab er zur antwort/ ipſum γεω-
μετρεῖν, das iſt/ Er regierte vnd erhielte alle ding nach Geometriſcher Pro-
portion/ welche meinung faſt vberein komt mit dem das die H. Schrifft
ſagt (Sap. XI.) Gott hab alle ding nach dem Maß/ Zahl vnd Gewicht ange-
ordnet/ wie dann er Plato vber die Thuͤr ſeines Auditorii, darinnẽ er profitirt/
anſchreiben laſſen/ daß keiner/ der Geometri vnerfahren/ hinein gehen ſolte.

Alexander der groſſe hat in ſeinen weiten vnd gefaͤhrlichen Reyſen ſich
ſonderlicher Geographiſcher Tafeln mit nutz gebraucht/ vnd ſeine Zuͤg ne-
ben andern nachrichtungen darnach angeſtellet/ zu welchem Ende er auch
zween erfahrne Geographos Diognetum vnd Betonem mit ſich gefuͤhret. Marcus
Agrippa,
Keyſer Auguſti Tochtermann/ hat nicht allein in der Beſchreibũg
deß damal bekandten Erdbodens ſich fleiſſig geuͤbt/ ſondern auch in einer
ſchoͤnẽ gewelbten Gallerei eine Mappam oder Landtafel/ der gantzẽ Welt/
ſo gut man ſie zur ſelben zeit haben koͤnnen/ offentlich auffgehenckt/ damit
maͤnniglich dieſelbe beſehen koͤnte/ wie dann Plinius bekent/ daß er ſich deren
mit nicht geringem Nutz gebrauchet habe. Carolus Magnus hat die Coſmo-
graphiſche Buͤcher/ ſo er haben konte/ nit allein fleiſſig geleſen/ ſondern eine
Weltbeſchreibung oder Landtafel auf ein gantz Silbern Tiſchblat kuͤnſt-
lich graben oder ſtechen laſſen/ vñ ſich in derſelben mit groſſem luſt geuͤbet/
auch ſonſten ein groſſen Vorrhat Mathematiſcher Jnſtrumenten in ſei-
ner Kunſt Kammer gehabt/ wie Auentinus bezeugt. Mehr vnd friſchere
Exempel einzufuͤhren iſt vnvonnoͤten/ weil dieſelben bekandt/ wie dann nit
weniger/ wie ſchaͤdlich dieſer dingen Vnwiſſenheit einem Herrn oder Re-
genten zu Fried vnd Kriegszeitten ſeye.

Wann dann Gnaͤdiger Fuͤrſt vnd Herr/ E. Fuͤrſtliche Gnaden/ dem
loͤblichen Exempel der oberwehnten Keyſer/ Koͤnig vnd Herren nicht al-
lein gantz rhuͤmlich nachfolgen/ ſondern auch dieſelben vnd viel andere/ de-
ren mit lob in den Hiſtoriẽ gedacht wird/ in dieſen ſehr ſchoͤnen vnd anmuͤ-
tigen Studien vbertreffen/ geſtalt ſolches E. F. G. mit gutem grund
nachgeruͤhmet werden kan/

Alß hab in Anſehung deſſen ich mir die Vnderthaͤnige Freyheit ge-
nommen/ E. F. G. diß mein Ernewert vnd biß auff dieſe Zeit Continuirt
Weſt-Jndianiſch Werck in gehorſam zuzuſchreiben vnd vnder E. F. G.
hochgeehrtem Fuͤrſtlichen Namen an deß Tages liecht zu geben/ der vn-
derthaͤnigen Hoffnũg/ E. F. G. werdẽ jhro ſolches nit zu wider ſeynlaſſen.

Dann Erſtlich werden E. F. G. hierin finden/ hin vnd her eingemeng-

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Zitationshilfe: Gottfried, Johann Ludwig: Newe Welt Vnd Americanische Historien. Frankfurt (Main), 1631, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gottfried_historia_1631/10>, abgerufen am 21.11.2024.