Gottschalck, Friedrich: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Halle, 1814.Das Kloster Allerheiligen. Bei dem Waldstädtchen Oppenau, in der Ortenau, liegt das Kloster Allerheiligen. Von Bergen eingeengt, die ihre kahlen Häupter in die Wolken erheben, liegt es, wie von der übrigen Erde abgerissen, und nie blüht hier ein Frühling. Im Jahre 1196 wurde es von der Herzogin Uta von Schauenburg gestiftet. Der Sage nach ließ sie, um einen Platz zur Erbauung des Klosters zu finden, in ihrer Burg zu Gaisbach einen Esel mit Geld bepacken, und hingehen, wohin der liebe Gott ihn führen würde. Er ging. Auf der Höhe, wo jetzt noch der Eselsbrunnen mit dem Monument des Esels steht, schlug das gute Thier mit seinem Huf den Boden, und - eine frische Quelle rieselte hervor. Es löschte seinen Das Kloster Allerheiligen. Bei dem Waldstädtchen Oppenau, in der Ortenau, liegt das Kloster Allerheiligen. Von Bergen eingeengt, die ihre kahlen Häupter in die Wolken erheben, liegt es, wie von der übrigen Erde abgerissen, und nie blüht hier ein Frühling. Im Jahre 1196 wurde es von der Herzogin Uta von Schauenburg gestiftet. Der Sage nach ließ sie, um einen Platz zur Erbauung des Klosters zu finden, in ihrer Burg zu Gaisbach einen Esel mit Geld bepacken, und hingehen, wohin der liebe Gott ihn führen würde. Er ging. Auf der Höhe, wo jetzt noch der Eselsbrunnen mit dem Monument des Esels steht, schlug das gute Thier mit seinem Huf den Boden, und – eine frische Quelle rieselte hervor. Es löschte seinen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0289" n="250"/> <head>Das Kloster Allerheiligen.</head> <p>Bei dem Waldstädtchen Oppenau, in der Ortenau, liegt das Kloster Allerheiligen. Von Bergen eingeengt, die ihre kahlen Häupter in die Wolken erheben, liegt es, wie von der übrigen Erde abgerissen, und nie blüht hier ein Frühling. Im Jahre 1196 wurde es von der Herzogin Uta von Schauenburg gestiftet. Der Sage nach ließ sie, um einen Platz zur Erbauung des Klosters zu finden, in ihrer Burg zu Gaisbach einen Esel mit Geld bepacken, und hingehen, wohin der liebe Gott ihn führen würde. Er ging. Auf der Höhe, wo jetzt noch der Eselsbrunnen mit dem Monument des Esels steht, schlug das gute Thier mit seinem Huf den Boden, und – eine frische Quelle rieselte hervor. Es löschte seinen </p> </div> </body> </text> </TEI> [250/0289]
Das Kloster Allerheiligen. Bei dem Waldstädtchen Oppenau, in der Ortenau, liegt das Kloster Allerheiligen. Von Bergen eingeengt, die ihre kahlen Häupter in die Wolken erheben, liegt es, wie von der übrigen Erde abgerissen, und nie blüht hier ein Frühling. Im Jahre 1196 wurde es von der Herzogin Uta von Schauenburg gestiftet. Der Sage nach ließ sie, um einen Platz zur Erbauung des Klosters zu finden, in ihrer Burg zu Gaisbach einen Esel mit Geld bepacken, und hingehen, wohin der liebe Gott ihn führen würde. Er ging. Auf der Höhe, wo jetzt noch der Eselsbrunnen mit dem Monument des Esels steht, schlug das gute Thier mit seinem Huf den Boden, und – eine frische Quelle rieselte hervor. Es löschte seinen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-26T10:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-26T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-26T10:30:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |